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Von Tag zu Tag: Spinnerparade

Stefan Jacobs besingt die Retter der Berliner Luft, Luft, Luft

Verboten ist das Waldsterben ja schon seit den 1980ern, aber jetzt halten sich auch die Bäume daran. Der gestern veröffentlichte Waldzustandsbericht verspricht grünende Landschaften. Für die jüngeren Leser: Grün ist eine Farbe, die vor der gänzlichen Vereisung der Stadt gar nicht so selten war. Vielleicht gibt es sie bald wieder, denn nur noch 24 Prozent der Berliner Wälder sind deutlich geschädigt und 27 Prozent sogar ganz gesund. Vor einem Jahr waren es noch 29 Prozent Schwerkranke und nur zehn Prozent Gesunde. Die Besserung ist insbesondere den Kiefern zu verdanken, die wie Kumpels sind: Keine Schönheitsköniginnen und deshalb wenig attraktiv als Weihnachtsbäume, aber verlässlich. Sehr krank sind nur die Eichen. Sie leiden unter dem nach ihnen benannten Prozessionsspinner sowie unter gehäuften Jahrhundertsommern, die wiederum für manche verweichlichte Szenekiezspinner das größte Glück auf Erden bedeuten. Das kommende Wochenende bietet Gelegenheit zur Versöhnung: Mildes Lüftchen, etwas Sonne, eisfreie Wälder. Also raus zur großen Spinnerprozession!

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