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Von Tag zu Tag: Stillgestanden!

Andreas Conrad hat auch noch irgendwo eine alte Uniform herumliegen

Zu Uniformen hat diese Stadt seit jeher eine spezielle Beziehung – meist in Verbindung mit Tschingdarassabumm, dem musikalischen Gegenstück zur modischen Einheitskluft. Fest im kollektiven Gedächtnis stecken noch Pickelhaube, Stahlhelm, Knobelbecher, mit dem die Feldgrauen erst durchs Brandenburger Tor und dann in die feindliche Ferne marschierten.All dies schien lange vergangen und vergessen, zumindest im westlichen Teil der Stadt. Er wurde geradezu zum Hort aller Uniformgegner, die lieber auf die ummauerte Insel flohen als sich in einen Waffenrock stecken und ein Gewehr in die Hand drücken zu lassen. Auch das ist wieder Geschichte – die Kleidung des Kriegers findet man wieder diesseits wie jenseits der alten Grenze, und immer öfter. An diesem Wochenende im Zeichen des Hakenkreuzes, bei den Dreharbeiten zum Stauffenberg-Film. Doch kaum sind diese Kompanien abgerückt, ziehen die nächsten heran, nunmehr unter der französischen Trikolore: Am kommenden Wochenende sperren Napoleons Truppen das Nikolaiviertel, spielen Berlin im Jahr 1807, Teil des diesjährigen Geschichtsfestivals Historiale. Zum Glück geht das voraussichtlich ohne Kanonen- und Musketenschüsse ab. Der Feinstaubbilanz Berlins wäre sonst wirklich nicht mehr zu helfen.

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