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Das ist sie

© Guenter Peters

Von Tag zu Tag: Strudeln

Gunda Bartels bestaunt die Wunder des Meeres.

Die Wunderwelt des Meeres ist so was von verblüffend. Sicher hat noch nicht mal Jacques Costeau, ganz zu schweigen vom gemeinen Berliner, was von der Roten Kännchenseescheide (Halocynthia papillosa) gehört. Im Aquarium in der Budapester Straße aber kennen sie sich aus. Dort hat man weder Kosten noch Mühen gescheut, um eine neue Kolonie des farbenfrohen Sympathieträgers im Becken 41 der Mittelmeerabteilung anzusiedeln. Jahraus, jahrein sitzt dieses zauberhafte Säckchen, das zum großen Teil aus Kiemendarm besteht, in Küstenregionen am Meeresgrund und führt im wahrsten Sinn des Wortes ein ausgefülltes Leben. Die Kännchenseescheiden erzeugen mit ihren Flimmerhärchen einen Wasserdurchstrom und filtern kleinste Organismen aus der See – „strudeln“ nennt der Biologe das. Und weil strudeln viel schöner klingt als schwimmen oder laufen, sind im großen Schöpfungsplan für diese Spezies auch keine Beine vorgesehen. Was wäre das für ein Zeichen von Herzensbildung und Zartgefühl, wenn die Roten Kännchenseescheiden dem Aquarium würden, was Knut im Zoo so vielen Tierfreunden war.

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