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Von Tag zu Tag: Thilo Herkules

Ulrich Zawatka-Gerlach schaut dem Finanzsenator beim Ausmisten zu

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Es wäre wohl besser gewesen, die globale Bankenwelt schon früher in die Obhut des Finanzsenators Thilo Sarrazin zu geben. Zwar ist der Chef der Bundesfinanzministerkonferenz jetzt auch nach Washington geeilt, um mitzuhelfen, der Weltwirtschaft den Rettungsring umzulegen. Aber er kommt ein bisschen zu spät. Immerhin war Sarrazin schon 1977 ein Jahr lang beim Internationalen Währungsfonds tätig, im Auftrag der deutschen Bundesregierung. Das wiederum war ein bisschen zu früh, um die Krise zu wittern und vorbeugend Ordnung zu schaffen. Also bleibt der Senator seiner Rolle als herkulischer Nothelfer treu, die er seit Jahren ausfüllt: den Augiasstall ausmisten und notfalls auch die Dielen rausreißen. Global und lokal. Es war eine schöne Illusion, dass Berlin noch viele Jahre im Geld schwimmen könnte. Es sieht ganz so aus, als wäre der Traum schon 2009 vorbei. Eine gute Chance für Sarrazin, sich wieder genussvoll unbeliebt zu machen (Seite 10).

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