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Berlin: Von Tag zu Tag: Troll-Terror

Die Terroristen haben erreicht, was sie wollten. Vor diesem Satz haben sich alle gefürchtet seit dem 11.

Die Terroristen haben erreicht, was sie wollten. Vor diesem Satz haben sich alle gefürchtet seit dem 11. September. Der Münchener Oberbürgermeister zum Beispiel hat extra das Oktoberfest genehmigt, um ihn nicht sagen zu müssen. Der Musiksender MTV hat mit der selben Begründung keine Sendepause gemacht. Damit die Terroristen nicht erreichten, was sie wollten.

Nun hat ihn aber einer gesagt: "Die Terroristen haben erreicht, was sie wollten." Es war niemand von hier, sondern ein Mann von einer Spielzeug-Firma in Norwegen. 18 Beschäftigte habe er entlassen müssen, sagte er am Dienstag in Oslo. Und das liege daran, dass die Menschen ihm seit genau acht Wochen die Trolle nicht mehr abkauften, die er herstellt. Nicht einen einzigen. Produktion eingestellt. Das liege wiederum daran, sagte der Mann von der Spielzeugfirma, dass die Trolle vor allem Touristen gekauft hätten, doch die kämen nun nicht mehr. Und auch der Export sei am Ende. In den Vereinigten Staaten, wichtigstes Exportziel für Trolle, sei nach den Anschlägen die Nachfrage ebenfalls stark gesunken.

Es gilt, solche Signale ernst zu nehmen: Man hört ja immer mal, wie schnell schwächelnde Industriezweige ganze Volkswirtschaften in die Rezession reißen. Zwar ist die Troll-Produktion in Deutschland im Vergleich zu Norwegen marginal, aber dafür haben wir hier ja die Gartenzwerg-Sparte. Und wer weiß, vielleicht spricht sich das mit den Trollen bei den Zwergen-Kunden herum und die werden verunsichert und halten sich fortan zurück beim Kauf.

Also, um die Lage zu checken, ein Anruf beim hiesigen Gartenzwerg-Versand Zwergen-Power. "Ob wir Einbußen hatten seit dem 11. September? Nein, ganz und gar nicht", sagt der Mann am Telefon. "Wir verkaufen überproportional gut." Entwarnung also. Zumindest die tapferen Kleingärtner lassen sich von den Terroristen nicht einschüchtern.

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