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Von Tag zu Tag: Überall schöner

Bernd Matthies über das juristische Fingerhakeln am Ostkreuz

Immer wieder interessant: Der Kampf von David und Goliath, zumal, wenn er sich im Dschungel der Bürokratie abspielt. Man ist geneigt, klammheimlich zu grinsen, wenn sich ein Anwohner mit der großen Bahn anlegt – und stutzt bei näherem Nachdenken. Darf es sein, dass die Nachtruhe einzelner Anwohner wichtiger ist als das Interesse der Bahnkunden an einem möglichst zügigen Um- und Ausbau des Ostkreuzes?

An eine Komplettverhinderung des Baus ist natürlich nicht zu denken. Aber das Arsenal juristischer Nadelstiche reicht allemal, um massiven Schaden anzurichten. Und wenn die Planer vermutlich auch den einen oder anderen Fehler begangen haben, sind sie beim besten Willen nicht in der Lage, Spundwände mit dem Wattestäbchen und nicht mit der Dampframme einzuschlagen.

Die große Frage ist: Was hat der einzelne Anwohner vom zähen juristischen Kleinkrieg, wenn er unweigerlich dennoch Jahre an einer Baustelle leben muss? Es gibt Leute, die sich dann lieber eine neue Wohnung suchen. Schöner als am Ostkreuz ist es sowieso fast überall.

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