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Von Tag zu Tag: Unfreundlich

Bernd Matthies untersucht die Frage, was genau eine Pöbelei ist.

Schlaue Gesetzesmacher wissen: Es hat keinen Sinn, Gesetze zu erlassen, deren Einhaltung nicht kontrolliert werden kann. Es ist Unfug, aber es passiert trotzdem andauernd. Nun gibt es Bestrebungen, das Pöbeln im öffentlichen Nahverkehr zur Ordnungswidrigkeit zu erheben.

Pöbeln? Ein wunderbarer Begriff, unschärfer geht es nicht. Man ahnt eine gewisse Lautstärke, unfreundlichen Ton, womöglich hässliche Wörter. Aber wo genau ziehen wir die Grenze zwischen störendem Motzen, ordnungswidriger Pöbelei und strafbarer Beleidigung? Spielt es eine Rolle, ob Amtspersonen betroffen sind oder einfache, womöglich selbst unfreundliche Fahrgäste? 

Am Ende kann all das natürlich vor Gericht geklärt werden. Aber der Zweck der Übung besteht ja gerade darin, das Pöbeln, wie wir heute sagen, geringschwelllig zu verbieten. Nur: Bei täglich etwa zehntausend Eventual-Pöbeleien in den Berliner Bussen und Bahnen dürfte klar sein, dass da wieder mal ein Papiertiger auf uns zu springt. Seite 16

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