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Von Tag zu Tag: Unter Aufsicht

Gerd Nowakowski findet es prima, dass die Bundestagswahl überwacht wird

Hier ist ja ziemlich viel erlaubt in der Wahlkabine.  Selbst eine Sonnenblume darf auf den Stimmzettel gemalt werden, ohne das er ungültig wird. Eine echt entspannte Demokratie, konnte man denken. Ganz sicher ist das freilich nicht mehr; es beunruhigt jedenfalls enorm, dass heute auch OSZE-Wahlbeobachter unterwegs sind. Das sind jene Leute, die sonst im lebensgefährlichen Einsatz in Uganda, dem hinteren Kongo oder Pakistan sind – um hinterher resigniert mitzuteilen, dass sie den massenhaften Wahlbetrug nicht verhindern konnten, weil entweder marodierende Rebellenbanden niemanden ins Wahllokal ließen oder sie die Wahlurnen schon vor Abstimmungsbeginn wohlgefüllt vorfanden. So schlimm wird es hier hoffentlich nicht kommen, trotz aller schwarz-gelben Phantasien oder rot-roten Horrorgemälden. Sind wir etwa unbemerkt zur Bananenrepublik geworden? Aber Kontrolle kann nicht schaden; man muss die OSZE-Kontrolleure ja nicht gerade ins afrikanische Viertel in Wedding oder ins bayerische in Schöneberg schicken. Drücken wir die Daumen, dass die OSZE nicht hinterher die Wahl annulliert, weil sie feststellt, dass die Leute zwei Kreuze gemacht haben. Wär echt peinlich.

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