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Von Tag zu Tag: War da was?

Matthias Oloew erinnert an alle Unschuldigen in Sachen Tempodrom.

Am Ende muss einer hängen. Diesen Eindruck hat Irene Moessinger, früher gehätschelte und geliebte Chefin des einst alternativen Kulturzelts Tempodrom, weil sie sich nun vor dem Landgericht verantworten muss. Auf der Anklagebank sitzen nicht die Politiker, die sie profilsüchtig förderten, die Bauleute, die sie aus Eigennutz schlecht berieten, die Planer, die ihr ein Luftschloss als Vision verkauften, sondern sie, die ihren Traum leben wollte und nichts dabei fand, sich diesen Traum von der öffentlichen Hand auch alimentieren zu lassen. Doch darum geht es in dem Prozess, der seit gestern läuft, nicht. Sondern um die Frage, ob die Stiftungsratsvorsitzende Moessinger zu viel Gehalt erhalten und die Betriebsgesellschaftsgeschäftsführerin Moessinger Rechnungen aus falschen Töpfen bezahlt hat. Angesichts der Millionen, um die es in der Tempodrom-Affäre gegangen ist, handelt es sich hier um „Peanuts“. Das sagt selbst der Staatsanwalt. Und das große Ganze verschwindet in den Büchern zur Geschichte der einstigen Subventionsinsel West-Berlin.

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