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Von Tag zu Tag: Wie Sushi

Andreas Conrad ist froh, dass er keinen Ausbildungsplatz mehr braucht

Die Arbeitswelt folgt mehr und mehr dem Prinzip der Reise nach Jerusalem: Die Musik spielt, bis sie jäh stoppt, und wer dann nicht rechtzeitig einen Stuhl erwischt, ist draußen. Ja, Arbeitsplätze sind rar, und man muss schon gut drängeln können, um einen zu ergattern, oft reicht selbst das nicht. Dies ist um so deprimierender, wenn man noch gar nichts kann, wenn es erst mal nur einen Ausbildungsplatz zu sichern gilt. Mit einer Reise nach Jerusalem kommt man oft nicht weiter, immerhin, ein anderes Spiel wird in Kürze eingeführt. Frust droht auch hier, diesmal serviert von der Handwerkskammer Berlin und der BGZ Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit: Ein Spezialauswahlverfahren für Möchtegern-Lehrlinge, die bislang leer ausgingen und nun beim „Azubi Speed Dating“ im Viertelstunden-Takt an wartenden Firmenvertretern vorbeigeschleust werden. Gut möglich, dass bei dieser Art der beruflichen Partnersuche der eine oder andere Ausbildungsvertrag herausspringt. Gleichwohl erinnert das Auswahlverfahren doch frappant an ein Vorbild aus der Gastronomie: das Sushi-Karussell. Auch dort heißt es rasch zugreifen, doch leider: Allzu oft klaffen bereits Lücken im unentwegten Kreis der Japan-Happen.

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