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Von Tag zu Tag: Yes, we can

Andreas Conrad findet die Kampagne für den neuen Flughafen zu optimistisch.

Als Willy Brandt noch unser Willy war, also Regierender Bürgermeister von Halb-Berlin, ging Barack Obama in den Kindergarten, und ein ganz anderer US-Präsident schüttelte unserem Stadtoberhaupt ausgiebig die Hand. Man kann es in einem Kurzfilm sehen, mit dem der Flughafen Berlin Brandenburg in den letzten Wochen vor dem Start noch ein wenig Stimmung für sich machen will. Das Filmchen ist nur Teil einer Kampagne, auch Plakatmotive gehören dazu, die Willy beim Posieren mit Touristen zeigen, einmal aber auch beim „Shake Hands“ mit Obama. Das wirft diverse Fragen auf. Über die erste, was wohl mit dieser Kombination beabsichtigt ist, kann man noch am einfachsten mutmaßen. Ja, ganz recht, es geht gewiss um Mut, den man angesichts der ungelösten Streitigkeiten um das aeronautische Kunstwerk auch braucht, und wer wäre als Apostel der Zuversicht besser geeignet als einer, der einst pausenlos versichert hat: „Yes, we can“? Andererseits, warum kein Händeschütteln mit JFK – oder, wenn es schon ein Politiker der Gegenwart sein soll, ein Franzose, Brite, Pole oder gar ein Grieche? Wobei bei Letzterem allerdings schwer zu entscheiden wäre, wer mehr Mut nötig hat. (Seite 1)

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