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Von Tag zu Tag: Zentral wirksam

Gerd Nowakowski kann verstehen, dass die Linskpartei zuweilen an früher denkt.

Revolution ist eine Sache, zu der sich die Linkspartei nicht mehr so richtig bekennen möchte. Das kann man schon verstehen; schließlich ist die Partei doch im demokratischen Rechtsstaat angekommen. Und in diesem sitzt man auf der Regierungsbank, zumindest in Berlin. Aber sozusagen immer noch zur Bewährung. Parlamentarismus ist gut, zuweilen aber wird sich die Parteispitze klammheimlich wünschen, der demokratische Zentralismus wäre noch nicht abgeschafft. Damit war in DDR-Zeiten gemeint, dass Beschlüsse ganz streng demokratisch von ganz oben nach ganz unten durchgestellt wurden; das war zwar irgendwie spezial-demokratisch, aber gemeinhin sehr wirkungsvoll. Vorbei. Bei der „Revolutionären 1. Mai“-Demo scheint das nicht geklappt zu haben. Der im vergangenen Jahr unfriedlich ausgefallene Aufmarsch wurde jedenfalls von einem Parteigenossen und Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung angemeldet. Polizeipräsident Dieter Glietsch, den seine Beamten 2008 vor den revolutionären Demonstranten retten mussten, wird nicht erfreut sein, wie die Linkspartei das Wort Deeskalation buchstabiert. Dann doch lieber Zentralismus.

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