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Das Präsent

© dpa

Von Tag zu Tag: Zicklein, Zicklein

Stefan Jacobs über ein Geschenk, über das Wowereit nicht meckern kann

Morgens im Radio hieß es, Klaus Wowereit habe in Moskau eine Ziege geschenkt bekommen. Das erstaunte die Ethnologen, während es die Bösartigen kaum verwunderte.

Verdächtig schien, dass das Jungtier erst 2012 kommen soll. Zwar schaut man einem geschenkten Barsch sprichwörtlich nicht in … – wie auch immer; Bedenken schienen angebracht: Bei sieben Monaten Tragezeit ist die Sache womöglich noch gar nicht eingetütet. Eine Katze im Sack mit tönernen Füßen, die Lieferung russisches Roulette?

Nein, die Ziegenmeldung von Radio Eriwan ist rundum erfreulich. Zum einen handelt es sich um ein Sichuan-Takin, gewissermaßen der Bentley unter den Ziegen: stämmiger und vor allem sehr selten. Der Moskauer Oberbürgermeister hat Wowereit eine Urkunde geschenkt, die ihm das Nächstgeborene aus dem dortigen Zoo für den Tierpark Friedrichsfelde zusagt. Dort wird es ein großes Gehege und mehrere Artgenossen vorfinden. Das Geschenk auf dem Abschlussempfang von Wowereits Delegation sei im Protokoll gar nicht vorgesehen gewesen und die Freude deshalb umso größer, berichtet ein Mitreisender. Außerdem transportiert sich ein Takin in Gutscheinform bei den strengen Gepäckregeln der Fluggesellschaften am besten. Schwieriger wird die Suche nach dem nun fälligen Gegengeschenk. Ein ungelegtes Ei wäre jedenfalls zu wenig.

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