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Alles so schön bunt hier: Im Greenhouse California Grill in Glienicke ist das ganze Jahr über Sommer.

© Greenhouse California / promo

Von TISCH zu TISCH: Greenhouse California Grill

Essen wie im Urlaub, in einer immergrünen Umgebung: Wer im Glashaus sitzt, kann das genießen - kurz hinterm Nordberliner Stadtrand

Die Idee klingt relativ simpel. Aber man muss natürlich erstmal drauf kommen. Und der Effekt ist verblüffend. Essen im Gewächshaus – das ist ein lichtes, luftiges Ergebnis. Versprochen wird „Urlaub vom Alltag“ in einem „Indoor Garden Restaurant“. Noch mehr solcher verregneter Sommer wie der zurückliegende, und das Beispiel wird wohl kräftig Schule machen. Auch die Einrichtung trägt zum Wohlfühl-Faktor bei: eine lässig gezimmerte Holztreppe mit Barkissen für erste Drinks, schwere, bequeme Korbsessel vor massiven Holztischen, bunt bemalte Blechdosen mit Besteck, aufmunternde Sprüche über der Bar und der offenen Showküche. Be Creative! Be Happy! Eat! Lila Licht und viele Grünpflanzen, natürlich auch Kakteen, geben dem Restaurant tatsächlich die Anmutung einer Feriendestination. Der Service ist schnell und effizient, denn schon nach der Vorspeise wollte man uns Pfeffer- und Salzmühlen entführen. Natürlich gibt es hier eine gute Auswahl modischer Cocktails, aber auch ein ordentlicher Prosecco wird prompt und eiskalt serviert. Gut besucht war das Lokal auch. Neben dem Innenraum gibt es noch zwei Terrassen, wobei die direkt an der Straße gelegene nicht ganz so gemütlich wirkt.

Eben gepflückt

Zu zweit teilten wir uns die Greenhouse Starter Combo. Auf einem schwarzen Tablett waren die Höhepunkte aus dem Vorspeisenprogramm appetitlich angerichtet. Das im Glas servierte Coconut-Lemongrass-Curry-Süppchen hatte in seiner Exotik eine ganz harmonische Grundnote. Den großen Shrimps im Knusperteig gab die Wasabicreme eine bekömmlich cremige Schärfe, Vegetable Tempura bestand aus saftigen Gemüsestreifen im Teig mit einem mildscharfen Chipotle Dip. Sehr zart waren die „Hot & Spicy“ Chicken Wings mit hausgemachter Barbecue-Sauce (17 Euro). Gerade bei dieser Küchenrichtung ist die Gefahr groß, dass man mit Convenience-Kost erschlagen wird. Hier im Gewächshaus schmeckt alles wie eben gepflückt, was auf die Zubereitung aus einzelnen frischen Zutaten schließen lässt.

Angenehm scharf

Auch wenn wir sie nicht probiert haben, scheinen die Burger sich größerer Beliebtheit zu erfreuen, denn davon wurden immer wieder welche auf Holztabletts vorbei getragen. Auch bei den Tacos setzte sich der gute Eindruck fort. Gefüllt waren die knusprigen Schalen mit Eisbergsalat und einem leicht süßlichen Chili con Carne, welches wieder diese angenehme Schärfe genau unterhalb der Zungenschmerzgrenze besaß, die sie hier zur Meisterschaft entfalten. Das traf auch auf den mexikanischen Reis zu, der als Küchlein serviert wurde. Dazu gab es die üblichen Ergänzungen, Pico de Gallo, Sauerrahm und Cheddar Käse (9,50 Euro).

Und jetzt das Ganze nochmal bei Tageslicht: rustikales Genussvergnügen zwischen Kakteen und Palmen.
Und jetzt das Ganze nochmal bei Tageslicht: rustikales Genussvergnügen zwischen Kakteen und Palmen.

© Greenhouse California / promo

Gute Auswahl

Die „Greenhouse Combo“ bietet einen guten Überblick über das Programm des Lokals. Eine mit Käse überbackene, weiche Tortilla ist im Vergleich zu den Flügelchen mit etwas harten Hühnchenbrocken gefüllt, mit Zwiebeln und Paprika. Den meisten Platz nehmen die Spareribs ein, ebenfalls mit Barbecue-Sauce, nur dass sie hier anders zur Geltung kommt als an den schärfer gewürzten Wings, die offenbar ein Hit des Hauses sind. Sonst würden sie wohl kaum auch noch die Hauptgerichte-Combo schmücken. Etwas enttäuschend, weil viel zu glatt und fast etwas dünnflüssig kam mir die Guacamole vor. Der hätte ein hausgemachter Touch zum Beispiel durch Zwiebel- und Tomatenwürfel gut getan. Dafür waren die Süßkartoffel-Pommes Frites einwandfrei, in Ergänzung zu Sauerrahm und Salsa gab es zudem noch Ketchup und Mayonnaise dazu. Als frische Ergänzung passte der Caesar’s Salat, hier mit Cherrytomaten. Der ist sogar bei einem danach benannten Burger die Hauptzutat.

Yummy-Desserts

Die Dessertkarte ist originell und genau richtig, wenn man auf Kalorien abfährt wie in „Cosmic Cookie Crunch“ oder „Sticky Toffee“. Der Käsekuchen „Modern Style“ kam in Gestalt einer Kugel. Opulent angerichtet war sie mit Passionsfruchtpüree, Kirschgelee, Sorbet und Krokant.

Die Weinkarte ist auch preislich pragmatisch sortiert. Der Kalifornier Mondavi ist natürlich vertreten, aber auch deutsche Erzeuger sind dabei. Zum Essen passte gut der 2016er Drostdy Hof Rosé, ein Cabernet Sauvignon aus dem südafrikanischen Stellenbosch (19 Euro). Da mag es gut sein zu wissen, dass dieser überdachte Ess-Garten zwar außerhalb der Stadtgrenze liegt, aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln dennoch einfach zu erreichen ist.
- Greenhouse California Grill & Bar. Oranienburger Chaussee 10-11, Glienicke Nordbahn, Tel. 033056-246800, Mo-Fr ab 15, Sa/So ab 11.30 Uhr

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