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Vor Gericht: Missbrauch: Vater freigesprochen

Weil die Tochter vor Gericht keine Aussage mehr machen wollte, wurde ein Familienvater jetzt freigesprochen.

Ein 41-jähriger Vater, der eines seiner Kinder durch ständige Gewalt fast in den Tod getrieben haben soll, ging am Donnerstag nach kurzem Prozess mit einem Freispruch aus dem Gerichtssaal. Die inzwischen 19-jährige Tochter hatte früher Angaben gemacht, in der Verhandlung aber wollte sie nicht gegen ihren Vater aussagen. Damit war es nicht möglich, die mutmaßlichen Misshandlungen vor mehr als fünf Jahren nachzuweisen. Der Vater, ein arbeitsloser Kaufmann, hatte einen einzigen Satz von sich gegeben: „Es ist eine Familienangelegenheit.“

Die Tochter wirkte verschüchtert, als sie den Gerichtssaal betrat. Ihr Verhältnis zum Vater ist seit langem gestört. In der Anklage hieß es, er habe das Mädchen im Alter von zwölf Jahren regelmäßig mit dem Kopf gegen die Wand oder auf den Boden geschlagen. Die Schülerin sei getreten, mit einem Rollschuh traktiert, gewürgt worden.

Als seine Tochter 14 Jahre alt war und aus dem dritten Stock springen wollte, habe er sie mit Klebeband „fixiert“. Die Anklage war davon ausgegangen, dass die Schülerin in Folge der Misshandlungen unter Angstzuständen litt und mehrfach Suizidversuche unternahm. Vier Jahre war sie in Therapie.

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