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Berlin: Vorbild Panther

Die hohe Kunst des Feierns beginnt bei der Dekoration, das ist gerade bei Premierenpartys ein Problem. Widerstreitende Bedürfnisse sind zu befriedigen, allzu oft sieht man es dem Ergebnis an.

Die hohe Kunst des Feierns beginnt bei der Dekoration, das ist gerade bei Premierenpartys ein Problem. Widerstreitende Bedürfnisse sind zu befriedigen, allzu oft sieht man es dem Ergebnis an. Da hat man endlich einen wahrhaft fürstlichen Ort gefunden, mit viel Stuck und Blattgold, auf dass jeder erst mal ein „Wow!“ von sich gibt. Aber die Filmplakate müssen auch aufgehängt werden, machen sich gut in einer Vitrine, aber hier wirken sie billig – und der Raum gleich mit.

Nicht so bei der Party zu „Catch me if you can“ am Sonntagabend im Forum der DZBank am Pariser Platz. Ein Traum aus Glas und Stahl, geschaffen von Frank O. Gehry. Alles Plakative wäre hier fehl am Platze. Die Hostessen im himmelblauen PanAm-Look dagegen, die zuvor schon das Cinestar am Potsdamer Platz auf Airport trimmten, machten sich darin ausgesprochen dekorativ. Und dann erst die Wandbilder: Der Vorspann nimmt den Film in stilisiertem Zeichentrick bereits vorweg, das machte man in den Sixties gerne – siehe „Der rosarote Panther“. Sechs zentrale Szenenbilder hatte man vergrößert, das war auch schon alles, was an den Anlass der Party erinnerte. Sehr distinguiert und alles andere als ästhetische Hochstapelei.

Auch die Musik der Jazzcombo blieb stilvoll im Hintergrund, unterhielt, ohne die Plaudereien zu stören. Unter den Gästen etwa Comedy-Mann Thomas Hermanns , der wie gewohnt grinsend sein Gebiss freilegte. Gegen Sissi Perlinger als Leopardenlilly kam er damit freilich nicht an. So blieb es nur schade, dass es PanAm als potenziellen Sponsor hierzulande nicht mehr gibt. Zur Party ein Rundflug übers nächtliche Berlin – das wär’s gewesen. ac

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