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In Berlin geht der Kitaplatz-Ausbau weiter.

© dpa

Vorschulische Betreuung in Berlin: Senat will Kita-Anmeldung vereinfachen

Der Senat will jetzt vereinfachte Gutscheine an Eltern verschicken. Die Betreuung wird zwar ausgebaut, aber in sozialen Brennpunkten bleibt es eng.

Wie bekommt man mehr Eltern dazu, ihre Kinder in einer Kita anzumelden? Während SPD-Fraktionschef Raed Saleh am liebsten eine Kita-Pflicht und eine Beitragsfreiheit vom Krippenalter an einführen würde, setzt die zuständige Senatorin und Parteikollegin Sandra Scheeres auf andere Maßnahmen. Künftig bekommen Eltern einen vereinfachten Kita-Gutschein direkt nach Hause geschickt, wenn sie ein Kind drei Jahre vor Schulbeginn noch nicht in einer Betreuungseinrichtung angemeldet haben. Auf dem Vordruck sollen die Familien nur noch minimale Angaben wie Namen und Adressen ausfüllen müssen, erläuterte Scheeres am Dienstag nach einer Senatssitzung. Dazu gebe es Informationsmaterial in mehreren Sprachen. Die Versendung werde noch innerhalb des ersten Halbjahres 2014 beginnen. Kinder ab dem dritten Lebensjahr haben einen Anspruch auf beitragsfreie Betreuung im Umfang von bis zu sieben Stunden täglich.

„Wir wollen Hürden abbauen“, sagte Scheeres. Dazu gehöre auch, dass der Gutschein mittlerweile online beantragt werden kann und dass es auf der Homepage der Senatsjugendverwaltung (www.berlin.de/sen/bjw) ein Verzeichnis gibt, in dem Familien nach freien Plätzen suchen können. Bisher haben dort aber noch nicht alle Träger ihre Kapazitäten gemeldet, es sind erst rund 500 freie Plätze zu finden – berlinweit gibt es derzeit aber rund 3000 freie Plätze. In diesem Jahr sollen 2600 neue Plätze entstehen, kündigte Scheeres an.

Der Bedarfsatlas zeigt, wie es um die Kitaplätze steht. Nicht in allen Gebieten Berlins sind genügend Plätze vorhanden.
Der Bedarfsatlas zeigt, wie es um die Kitaplätze steht. Nicht in allen Gebieten Berlins sind genügend Plätze vorhanden.

© Senatsverwaltung für Jugend, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Der Tagesspiegel / Bartel

Allerdings sind diese freien Plätze ungleich verteilt. Der Kitabedarfsatlas zeigt, dass es in rund einem Drittel der Berliner Regionen zu wenig Plätze gibt, und das betrifft oft soziale Brennpunktkieze und Stadtrandlagen. Sandra Scheeres räumte ein, dass in diesen Gebieten gezielter ausgebaut werden müsse. Die Versorgung mit Kitaplätzen ist in bürgerlichen Stadtteilen etwa in Steglitz-Zehlendorf oder Pankow auch deshalb besser, weil dort viele Eltern in Eigeninitiative Kitas gründen und Fördermittel beantragen.

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