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Berlin: Vorschulkinder haben bessere Deutschkenntnisse

Bei den Sprachkenntnissen der Vorschulkinder mit Migrationshintergrund gibt es Fortschritte. Mehr als zwei Drittel von ihnen verfügen inzwischen über gute oder sehr gute Sprachkenntnisse.

Bei den Sprachkenntnissen der Vorschulkinder mit Migrationshintergrund gibt es Fortschritte. Mehr als zwei Drittel von ihnen verfügen inzwischen über gute oder sehr gute Sprachkenntnisse. Vor fünf Jahren lag dieser Anteil bei nur 55 Prozent. Parallel ist auch die Zahl der Kinder gestiegen, die mehr als zwei Jahre die Kita besuchen. Sie machen inzwischen 88 Prozent eines Jahrgangs aus. Der Anteil der Kinder mit nicht oder kaum vorhandenen Deutschkenntnissen hat sich seit 2005 von 16 auf sieben Prozent mehr als halbiert.

Die Ergebnisse sind vor allem deshalb beachtlich, weil in dem betreffenden Jahrgang der Anteil der Kinder aus Zuwandererfamilien erneut gewachsen ist und inzwischen bei 35,6 Prozent (2005: 30,5) liegt. Besonders auffallend ist der rasante Anstieg bei den arabischstämmigen Jungen und Mädchen. Ihr Anteil hat sich seit 2005 auf 5,6 Prozent mehr als verdoppelt, was auf die hohe Geburtenrate zurückzuführen ist. Zum Vergleich: Der Anteil der türkischstämmigen Kinder, die 2010 zur Schule kamen, stagniert bei elf Prozent.

Die Befunde beruhen auf den Einschulungsuntersuchungen der Kinder, die im Jahr 2010 schulpflichtig wurden. Die Untersuchungen werden jedes Jahr von der Gesundheitsverwaltung ausgewertet. Gesundheitssenatorin Karin Lompscher (Linke) legte am Mittwoch den Abschlussbericht vor und wies auf positive Entwicklungen beim „familiären Risikoverhalten“ hin. So sei der Anteil der rauchenden Eltern gesunken – von 62 im Jahr 2005 auf aktuell 53 Prozent. Fortschritte gibt es auch bei der Teilnahme an Kinderfrüherkennungsuntersuchungen: Fast 80 Prozent der Familien ließen sich keine dieser Untersuchungen entgehen (2005: 75 Prozent). Der Anteil der Kinder mit Auffälligkeiten in der Körperkoordination ist von 15 auf elf Prozent zurückgegangen.

Familiensenator Jürgen Zöllner (SPD) sieht in den Ergebnissen eine Bestätigung der Berliner Kitapolitik. Von 2006 bis 2011 sei der „finanzielle Aufwand für die Kitas“ von 733 auf 978 Millionen Euro erhöht worden. Die Beitragsfreiheit in den letzten drei Kitajahren spielt bei dem jetzt vorgelegten Bericht allerdings kaum eine Rolle: Für die untersuchten Kinder war lediglich das letzte Jahr vor der Einschulung beitragsfrei. Für die anderen beiden Kitajahre wurden die Gebühren erst 2010 beziehungsweise 2011 erlassen. Susanne Vieth-Entus

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