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Berlin: Vorteil Hamburg Hansestadt siegt im Rennen um neuen Musikpreis Dafür bleibt der Echo in Berlin – voraussichtlich

Der Preis für den Preis war einfach zu hoch. Mit der wirtschaftlichen Kraft einer Stadt wie Hamburg konnte das arme Berlin nicht mithalten.

Der Preis für den Preis war einfach zu hoch. Mit der wirtschaftlichen Kraft einer Stadt wie Hamburg konnte das arme Berlin nicht mithalten. Deshalb wird der neu eingerichtete „Live Enterntainment Award“ (LEA) im Februar kommenden Jahres an der Elbe verliehen, wie der Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft gestern verkündete.

„Es war klar, dass die Prämierung nur entweder in Hamburg oder in Berlin stattfinden kann“, sagte der Präsident des Bundesverbandes, Jens Michow. Immerhin schon mal tröstlich, dass München also gar nicht erst in Betracht kam. Aber: „Eine angemessene Preisverleihungsfeier kann der Verband nicht alleine stemmen, da braucht es finanzielle Unterstützung. Und die hat uns die Stadt Hamburg großzügig gewährt“, sagte Michow.

Großzügig heißt, die Stadt Hamburg übernimmt ganze 20 Prozent der Gesamtkosten an der Veranstaltung, wobei übver genaue Summen geschwiegen wird. „Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft war ebenfalls sehr interessiert“, sagte Vizepräsident Klaus Siebenhaar. „Die zuständige Mitarbeiterin hat sich sehr engagiert und versucht, diverse Töpfe anzuzapfen – aber anscheinend ohne Erfolg.“ Senatssprecher Christoph Lang widersprach dieser Darstellung. „Man hat uns erst zwei Wochen vor dem Vergabetermin gefragt — mit dem Hinweis, man habe schon ein sehr gutes Angeobt aus Hamburg. Wir haben uns trotzdem bemüht, noch Sponsoren aufzutreiben. In der kurzen Zeit war das aber ausgeschlossen.“

Außerdem gebe es eine pauschale Kostenbeteiligung wie die von der Stadt Hamburg vom Berliner Senat grundsätzlich nicht. „Wir kaufen keine Veranstaltungen, sondern wir fördern sie. Berlin ist attraktiv genug. Gleichzeitig haben wir dafür schlicht nicht das Geld.“

Erneut hat Hamburg Berlin also durch das Winken mit dem Scheckbuch ausgebootet. Schon 2003 hatten die Hanseaten den Medienpreis „Bambi“ von der Spree weggelockt und kurz darauf auch noch versucht, den Musikpreis „Echo“ zu klauen – letzteres allerdings bis heute vergeblich. Auch nächstes Jahr wird der „Echo“ aller Vorraussicht nach wieder in Berlin verliehen. Die „Goldene Kamera“ sowieso. Und was den „Bambi“ angeht: Der ist inzwischen in München gelandet.

Alles halb so schlimm also, vor allem, wenn man bedenkt, dass der LEA sowieso nur an Veranstalter, nicht an Stars vergeben wird. Publikum wird auch keines zugegen sein, lediglich Politiker, Medienvertreter und eine Handvoll Künstler — klingt nicht gerade nach einer Großveranstaltung. maq

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