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Vortrag: Firmen sollen Migranten mehr fördern

Stefan von Holtzbrinck will Mentoren gewinnen.

Stefan von Holtzbrinck, der Vorsitzende der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, hat Berliner Unternehmer aufgefordert, sich als Mentoren für Jugendliche mit Migrationshintergrund zu engagieren. „Helfen Sie Schülern, begleiten Sie sie, unterstützen Sie sie bei den Hausaufgaben“, regte Holtzbrinck am Dienstag beim Wirtschaftspolitischen Frühstück der IHK Berlin im Ludwig-Erhard- Haus in Charlottenburg an. Solche Initiativen, wie er sie vom Verlagssitz in Stuttgart kenne, seien enorm wichtig, um die Startschwierigkeiten vieler Schüler mit ausländischen Wurzeln auszugleichen. Auch der weitere Ausbau von Ganztagsschulen helfe dieser großen Schülergruppe, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

In Großstädten haben nahezu 60 Prozent der unter 18-Jährigen einen Migrationshintergrund, betonte Holtzbrinck. Da sei es unverantwortlich, dass noch immer 20 Prozent von ihnen die Schule ohne Abschluss verließen und nur jeder 25. eine Hochschule besuche.

Holtzbrinck rief auch dazu auf, die Lesekultur zu fördern – bereits in der Kita. Es sei zu spät, Kindern erst im Alter von sechs Jahren das Lesen beizubringen, betonte der Verleger, der sich selbst in der Leseförderung engagiert. Zuversichtlich mache ihn, dass die Buchkultur in den Schulen auf lange Sicht gesichert scheine – trotz der großen Nähe der Schüler zur digitalen Medienwelt. „Schulbuch und Lehrerkontakt sind unersetzlich und können nicht durch virtuelle Medien ersetzt werden“, sagte Holtzbrinck.

Beunruhigend sei allerdings das niedrige Niveau der Digitalisierung der meisten deutschen Hochschulen. In den USA sei es heute selbstverständlich, Lehrwerke in einem Paket mit einem Online-Seminaren und Kommunikationsplattformen für Professoren und Studierende anzubieten. Damit deutsche Unis nicht den Anschluss verlieren, sollte es für Hochschullehrer eine staatliche Weiterbildungsoffensive für den Umgang mit elektronischen Medien geben. -ry

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