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Innensenator Andreas Geisel (SPD)

© dpa

Vorwürfe gegen Berliner Polizei: Innensenator Geisel lässt Anschuldigungen prüfen

Sind Mitglieder krimineller arabischer Clans bei der Polizei aktiv? Innensenator Geisel (SPD) fordert Aufklärung, verteidigt aber die Polizei.

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat sich zu den Vorwürfen, in der Polizei in der Hauptstadt seien Mitglieder krimineller arabischer Clans beschäftigt geäußert. „Ich nehme die Vorwürfe gegenüber der Polizeiakademie sehr ernst und habe die Polizeiführung aufgefordert, die aufgeworfenen Fragen umfassend zu beantworten", sagte Geisel am Nachmittag in Berlin. Im Augenblick gebe es in der Öffentlichkeit aber nur Gerüchte und anonyme Beschuldigungen. "Niemand kann derzeit den Wahrheitsgehalt seriös überprüfen. Ich warne davor, auf dieser vagen Grundlage vorschnell und lautstark politische Forderungen zu formulieren oder Menschen zu diskreditieren", erklärte Geisel weiter.

Er werde sich erst dann inhaltlich äußern, wenn ihm seriöse Informationen vorlägen. Das könnten die Berlinerinnen und Berliner von ihrem Innensenator erwarten. Er verteidigte die Arbeit der Polizei und auch die Beschäftigung von Polizisten mit Migrationshintergrund. "Ich wehre mich dagegen, dass hier – fahrlässig oder vorsätzlich – Stimmung gegen die Polizei gemacht wird. Ich zweifele nicht an der Integrität unserer Polizei und bekenne mich ausdrücklich zu Polizistinnen und Polizisten mit Migrationshintergrund. Eine moderne Hauptstadtpolizei muss ein Spiegelbild unserer Gesellschaft sein. Diese Gesellschaft fußt auf dem Grundgesetz, gegenseitigem Respekt und Wertschätzung und der Einhaltung von Recht und Gesetz. Das gilt uneingeschränkt für alle.“

Seit Tagen wird über die Ausbildung und den Nachwuchs bei der Berliner Polizei debattiert. In einem anonymen Brief an Polizeipräsident Klaus Kandt, der dem Tagesspiegel vorliegt, heißt es sinngemäß: Die Truppe habe sich inzwischen für kriminelle Clans geöffnet. Der Verfasser, eigener Auskunft zufolge langjähriger Mitarbeiter des Landeskriminalamtes (LKA), schreibt: „Bewerber aus diesen Großfamilien werden – trotz Strafakte – in der Polizei angenommen.“ Polizeipräsident Kandt wies die Anschuldigungen zurück. (Tsp)

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