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Berlin: Vorwurf der Kindesmisshandlung schlägt hohe Wellen

Schwere Vorwürfe erheben einige Eltern gegen Lehrer der Buckower Grundschule am Sandsteinweg. Die Rede ist von Rohrstockschlägen, einer "Fesselung" und mangelnder Versorgung eines blutenden Kindes.

Schwere Vorwürfe erheben einige Eltern gegen Lehrer der Buckower Grundschule am Sandsteinweg. Die Rede ist von Rohrstockschlägen, einer "Fesselung" und mangelnder Versorgung eines blutenden Kindes. Bis Mitte kommender Woche will die Schulbehörde die Beschuldigungen klären. Drei Lehrer haben gegen die Eltern Anzeige wegen übler Nachrede erstattet.

"Die Vorwürfe sind ungerechtfertigt und maßlos übertrieben", sagte Schulleiterin Petra Balzer gestern als Reaktion auf den Bericht einer Boulevardzeitung, in dem drei Mütter die Schule anprangern. Dort heißt es unter anderem, dass ein elfjähriger Schüler mit einem Rohrstock auf Hände und Rücken geschlagen worden sein soll. "Es gibt diesen alten Zeigestock", erklärte Frau Balzer dazu, allerdings sei damit lediglich "auf den Tisch gehauen worden", um für Ruhe zu sorgen.

Auch für die angebliche Fesselung weiß die Schulleiterin eine Erklärung. Die Kollegin habe das Seil um die Schülerin "herumgelegt", weil diese ständig aufgestanden sei. Das Ganze haben das Kind eher "amüsiert". Die Siebenjährige sei nicht "gefesselt" gewesen, sondern habe ohne weiteres aufstehen können. Von dem Ereignis habe sie "erst um zehn Ecken" erfahren, berichtet Frau Balzer. Sie habe der Kollegin längst klar gemacht, dass sich derartiges nicht wiederholen dürfe. Mit der Mutter des Mädchens sei ein klärendes Gespräch geführt worden.

Auch die Darstellung, wonach ein "blutüberströmtes" Kind nach der Attacke eines Mitschülers ohne ärztliche Versorgung im Lehrerzimmer gesessen habe, weist Frau Balzer zurück. "Bei einer schwerwiegenden Verletzung hätte ich selbstverständlich den Arzt gerufen", betont sie und erzählt, dass drei der Kollegen Anzeige wegen übler Nachrede erstattet hätten.

"Wir sehen keine Grund zur Panik, weil die Schule bisher wertvolle Arbeit geleistet hat", sagt Schulrat Armin Eckstein. Es handele es sich sogar um ein "Vorzeigeobjekt". Die Kollegen leisteten insgesamt über 60 Studen freiwillige Dienste pro Woche. Auf jeden Fall werde man den Vorwürfen nachgehen. Insgesamt seien fünf Lehrer involviert. Das "An-den-Stuhl-binden" liege im Übrigenschon "lange Zeit" zurück. Die Eltern hätten ihn erst im Dezember informiert. Allerdings sei die Lehrerin damals krank gewesen, so dass er die Vorwürfe nicht habe klären können, weil es nicht üblichn sei, die Pädagogen in solchen Fällen anzurufen.

Die gesamte Schule befand sich gestern aufgrund der Vorwürfe in heller Aufregung. Eine Mutter sagte, es handele sich um eine "bezaubernde Schule", weshalb sie die Beschuldigungen nicht verstehe.

sve

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