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Update

Vulkanausbruch: Luftraum über Berlin wieder offen

Nach dreistündiger Sperrung wegen der Aschewolke aus Island haben die Berliner Flughäfen am Mittwoch ab 14.00 Uhr wieder die Start- und Landeerlaubnis erhalten. Der Vulkan Grímsvötn schleudert inzwischen keine Asche mehr sehr hoch in die Atmosphäre.

Von Katrin Schulze

Der Luftraum über Berlin ist wieder offen. Seit 14 Uhr können wieder Flugzeuge in Tegel und Schönefeld starten und landen. Die Flughäfen in Hamburg und Bremen sind bereits früher wieder geöffnet worden. Drei Stunden waren die Berliner Flughäfen infolge der Aschewolke aus dem isländischen Vulkan Grimsvötn gesperrt. Allein die Lufthansa hatte gut 30 Flüge von Berlin gestrichen, wie Sprecher Wolfgang Weber mitteilte. Bundesweit rechnet Weber am Mittwoch mit der Streichung von 150 Flügen - insgesamt betreibt Lufthansa 2000 Flüge am Tag. Die Ausfälle würden etwa denen eines starken Wintertages entsprechen.

Auch Hamburg und Bremen waren betroffen - hier durften Flugzeuge bis 12 Uhr weder starten noch landen. Doch während die Sperrung von Hamburg und Bremen bereits am Abend zuvor bekannt gegeben worden war, blieb lange ungewiss, ob es auch Einschränkungen in Berlin geben wird. Viele Passagiere zeigten sich am Morgen aufgrund der unklaren Lage verunsichert; genaue Erkenntnisse, ob sie wegkommen würden, gab es lange Zeit nicht. Die Deutsche Flugsicherung empfahl allen Passagieren, sich bei ihren Fluggesellschaften über den aktuellen Flugplan zu erkundigen. Kunden der Lufthansa können im innerdeutschen Bereich auf die Bahn umsteigen. "Sie können ihr Flugticket am Schalter in ein Bahnticket umtauschen oder bekommen das Geld für die Bahn anschließend erstattet", sagte der Sprecher.

Wer sich dennoch um seinen Flug sorgt oder andere Informationen bezüglich der Folgen des Vulkanausbruchs wünscht, kann sich am Donnerstag unter der Telefonnummer 030/214 85-180 an die Verbraucherzentrale wenden. Zwischen 12 und 14 Uhr hat die Zentrale die Hotline geschaltet.

Wann die einzelnen Flughäfen geschlossen und wieder geöffnet wurden, hing von der Wetterlage und damit vom Verlauf der Wolke ab. Der Vulkan Grimsvötn schleudert inzwischen keine Asche mehr sehr hoch in die Atmosphäre. Das teilte ein Sprecher des Meteorologischen Institutes in Reykjavik am Mittwoch mit. Der am Samstag ausgebrochene Vulkan produziere nur noch eine 200 bis 300 Meter hohe Rauchsäule.

Weil sich aber noch riesige Mengen Flugasche vom Beginn des Ausbruch über Europa ausbreiten, müsse weiter mit Beschränkungen für den Flugverkehr gerechnet werden. Ein Wiederaufleben des Ausbruchs mit neuer Flugasche sei "sehr unwahrscheinlich", sagte der Geophysiker Gunnar Gudmundsson vom Meteorologischen Institut.

Es könne davon ausgegangen werden, dass sich die Lage an den betroffenen Flughäfen „im Laufe des Nachmittags wieder entspannen“ werde, sagte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Die Flugverbote stünden auf einer soliden rechtlichen Basis. „Wir haben seit der großen Aschewolke im letzten April ein sehr verfeinertes Regelwerk entwickelt“, sagte der Minister. „Wir sind heute wesentlich besser in der Lage, eine solche Situation zu beherrschen.“

Die Aschewolke hatte bereits am Dienstag vor allem in Großbritannien zu zahlreichen Flugausfällen geführt. Zuvor war nur der Luftraum über Island betroffen. (mit AFP)

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