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Wahlbeteiligung in Berlin: Wer schöner wohnt, geht lieber wählen

In Berlin gibt es bei der Wahlbeteiligung Unterschiede von bis zu 40 Prozent. Ein Blick auf die positiven und negativen Rekorde zeigt: Dort wo es sich schöner wohnt, wird auch mehr gewählt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Zwischen der höchsten und der niedrigsten Wahlbeteiligung in Berlin liegen mehr als 40 Prozentpunkte. Und manchmal sogar Welten. Ein kleiner Überblick über positive und negative Rekorde.

Spandau

Zwischen Gatower Heide und Groß-Glienicker See, in nett herausgeputzten Zweifamilienhäusern, mit Sichtkontakt nach Brandenburg, wohnen Berlins fleißigste Urnenwähler. Im Neubaugebiet „Landstadt Gatow“spazierten am Sonntag 72,8 Prozent der Wahlberechtigten ins Wahllokal. Die Briefwähler nicht eingerechnet, denn sie lassen sich nicht den einzelnen Stimmbezirken zuordnen.

Marzahn-Hellersdorf

Wer beschaulich lebt, geht gerne wählen. Das gilt auch für jene, die am Wuhletal in gepflegten Reihenhäuschen mit Blick aufs Grüne wohnen. Am Zitronenfalterweg oder an der Grünen Aue im Ortsteil Alt-Biesdorf. Hier gingen 68,7 Prozent der Wahlberechtigten ins Wahllokal.

Treptow-Köpenick

Die Bewohner der Siedlung „Karolinenhof“, viele mit Bootsanleger am Langen See, bestätigen die These, dass schönes Wohnen gegen Wahlmüdigkeit hilft. Gepflegte Eigenheime mit üppigem Baumbestand, eingebettet zwischen Wald und Seen, beflügelten 66,3 Prozent der Wahlberechtigten, ihr Wahllokal aufzusuchen.

Lichtenberg

Dies könnte ein Sonderfall sein. Zwischen Allee der Kosmonauten, Rhinstraße und Landsberger Allee gaben am Sonntag nur 30,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Das ist Berliner Negativrekord. Der Stimmbezirk wird beherrscht vom Krankenhaus Königin-Elisabeth-Herzberge. Da sind viele Menschen sicher nicht gut zu Fuß.

Reinickendorf

Die ehemalige Werkssiedlung Borsigwalde, zwischen Autobahn, Gewerbegebiet und Humboldt-Klinikum ist auch kein gutes Pflaster für die Parteien. Dort gingen nur 34,2 Prozent ins Wahllokal.

Spandau

Heerstraße Nord. In der Gewobag-Siedlung mit Quartiersmanagement drängte es auch nur 34,7 Prozent der Anwohner zur Wahlurne.

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