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Berlin: Wahlziel erreicht

Das Statistische Landesamt schaffte es wieder: präzise Prognosen und ein pünktlicher Bericht

Am Montag um elf Uhr sollte der gedruckte Bericht des Landeswahlleiters vorliegen. Das Team im Statistischen Landesamt wurde rechtzeitig fertig, die 111 Seiten mit Tabellen und Grafiken waren beizeiten in der Druckerei. Doch dann blieb der Fahrer im Verkehr stecken. Ein Stau verhinderte den vollendeten Triumph des Landeswahlleiters Andreas Schmidt von Puskás und seines Stellvertreters Horst Schmollinger. Nur gut, dass Analysen zu Hochburgen, Verbindungen zwischen Sozialstruktur und Wählerverhalten in der Hausdruckerei in Alt-Friedrichsfelde vervielfältigt worden war. So konnte den Journalisten immerhin etwas in die Hand gedrückt werden.

Ansonsten lief für die Leute im Statistischen Landesamt am Wahl-Sonntag alles glatt. Die Hochrechnungen waren stabil und übertrafen sogar das selbst gesteckte Qualitätsziel: „Wir wollen nicht mehr als 0,5 Prozentpunkte vom Ergebnis abweichen“, hatte Schmollinger gesagt. Und auch die Bezirkswahlämter lieferten zuverlässig – nur in Reinickendorf und Pankow lief es nicht ganz so glatt. „Gerade die Pankower haben aber durch die Bezirksfusion auch besondere Lasten zu tragen“, nimmt Schmidt von Puskás das Bezirksamt dann aber doch in Schutz.

Viele Zahlen in den Medien – auch die im Tagesspiegel veröffentlichen Ergebnisse – stammten ausnahmslos vom Statistischen Landesamt. Alle galt es, in einer Wahlnacht aufzubereiten – unter größtem Zeitdruck. Denn schon am nächsten Morgen sollen so viele Details wie möglich bereits analysiert sein.

Und auch das Internet gilt es zu füttern: Unter www.statistik-berlin.de/wahlen können alle 2609 Wahllokal-Ergebnisse abgerufen werden. Und die Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen: Weiter gehende Analysen werden die Statistiker noch einige Wochen in Atem halten.

Besonders die rund 100 000 Stimmzettel, die für die Wahlstatistik nochmals ausgewertet werden, warten auf ihre Bearbeitung. Dann sind statistisch gesicherte und nicht nur auf Befragungen gestützte Aussagen darüber möglich, wo Männer und Frauen, Jungwähler und Senioren ihre Kreuzchen gemacht haben. Horst Schmollinger und sein Team haben sich erneut einen knappen Termin gesetzt: Am 18. Oktober werden die Ergebnisse präsentiert. Jörg-Peter Rau

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