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Berlin: Wall plant den Gang an die Börse

Berliner Unternehmer will 500 Millionen Euro investieren – und Jobs schaffen

Das Berliner Stadtmöblierungsunternehmen Wall erwägt, an die Börse zu gehen. „Wir rechnen in den kommenden Jahren mit Investitionen von 500 Millionen Euro“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Hans Wall, am Montag bei der Vorstellung einer neuen Produktserie im Werk Velten bei Berlin. Um das für die Investitionen benötigte Kapital zu beschaffen, „sind wir auch zu einem Börsengang bereit“, betonte Wall. Die Zahl der Mitarbeiter werde in den kommenden drei Jahren von derzeit 600 – davon 300 in der Region Berlin-Brandenburg – auf 1000 steigen.

Das Erfolgskonzept des mittelständischen Unternehmens ist denkbar einfach: Wall stellt Bushäuschen, City-Toiletten und Informationstafeln her und stellt sie Städten umsonst zur Verfügung. Auch die Wartung und Pflege der Anlagen ist im Service inbegriffen. Die Finanzierung erfolgt über Werbeeinnahmen – und das Geschäft läuft gut: Allein im vergangenen Jahr kam Wall auf 111 Millionen Euro Umsatz. Weltweit sind die Stadtmöbel des Unternehmens in 40 Metropolen aufgestellt – darunter in Amsterdam, Boston und Istanbul.

Bald könnten noch deutlich mehr Städte – vor allem in Deutschland – dazukommen. Denn vielerorts laufen demnächst die Werbeverträge mit anderen Anbietern aus und müssen neu ausgeschrieben werden. Allein bis zum Jahr 2008 geht es dabei um 20 deutsche Großstädte – und Wall will sich bei allen bewerben. „Wir sehen da eine riesige Chance“, sagte der Unternehmenschef. „Wir stehen am Beginn einer ganz großen Entwicklung.“

Zuletzt hatte das Unternehmen die Ausschreibung für die Stadtmöblierung in Freiburg im Breisgau gewonnen. Sollten nun weitere Städte hinzukommen, müsste Wall seine Kapazitäten deutlich erweitern. „Wir platzen aus allen Nähten“, erklärte Wall.

Schon in diesem Jahr könnte daher eine neue Produktionshalle in Velten gebaut werden. Fünf bis sechs Millionen Euro will das Unternehmen dafür ausgeben, mindestens 30 Arbeitsplätze sollen entstehen. „Wenn der nächste Großauftrag kommt, ist es so weit“, sagte Wall. Derzeit liefen entsprechende Gespräche mit der russischen Hauptstadt Moskau – und die Chancen stünden gut.

In Berlin stammen viele Wartehäuschen für Busse und Straßenbahnen von Wall. Auch die behindertengerechten City-Toiletten des Unternehmens prägen das Stadtbild. Daneben hat Wall auch zahlreiche Informationstafeln für Touristen aufgestellt, zum Beispiel am Potsdamer Platz oder Unter den Linden. Aber auch in anderen Bereichen ist das Unternehmen in Berlin aktiv: So hat Wall in der Weihnachtszeit 2004 die Beleuchtung des Kurfürstendamms übernommen. Eine Gegenleistung gab es einer Sprecherin zufolge nicht: „Wir wollten der Stadt einfach etwas Gutes tun“, sagte sie.

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