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Wannsee

© Thilo Rückeis

Wannsee: Alles klar für die Badesaison

Noch werden die Spuren des Winters beseitigt, doch in dieser Woche öffnen die Tore in Wannsee. Karfreitag springen die ersten Gäste in das acht Grad kalte Wasser – das gehört zur Tradition.

180 Strandkörbe mit blau-weiß-gestreiften Markisen stehen ordentlich aufgereiht im weißen, feinkörnigen Sand. Die Bojen schaukeln auf dem Wasser und zwei Palmen, die den Weg zum Sprungturm flankieren, lassen an mediterrane Gefilde denken. Doch die einzigen Besucher im Strandbad Wannsee sind an diesem Mittag die Handwerker. Das wird sich aber spätestens am Karfreitag ändern. Dann nämlich dürfen die ersten Berliner ihre Decken ausbreiten.

Europas größtes Binnenseebad ist in diesem Jahr traditionell Vorreiter unter den Frei- und Sommerbädern der Hauptstadt, denn „die Mutter aller Strandbäder hat Vorbildfunktion“, sagt Betriebsleiter Axel Ott. Ab Karfreitag ist das Strandbad täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet und lädt für einen ermäßigten Eintritt von 2,50 Euro zum Sonnenbaden ein. Ab 1. Mai beginnt im Wannseebad dann die reguläre Badesaison. Der Eintritt kostet dann 4 Euro und ermäßigt 2,50 Euro.

Aber noch ist es nicht so weit, wie der weithin sichtbare gelbe Baukran auf dem Gelände erahnen lässt. Eine der Treppen, die zum Wasser führt, muss saniert werden, und Lieferungen für die Gastronomie werden erwartet. Am Donnerstag wird eine Sandmaschine den Strand dann noch einmal kräftig durchsieben. Alles soll perfekt sein, wenn die ersten Besucher eintreffen. „Hier geht’s zu wie auf dem Ku’damm“, kommentiert Axel Ott das hektische Treiben. Einige vorzeitige Besucher versuchen dennoch ihr Glück, werden aber enttäuscht: Noch sind die Pforten des Strandbades geschlossen. Eine ältere Dame ist empört – schließlich sei sie den ganzen Weg von der S-Bahnhaltestelle Nikolassee gelaufen. Einen Bus, der Strandliebhaber vom Bahnhof zum Strandbad bringt, gibt es erst zwischen 16. Juli und 28. August – in den Sommerferien.

Die Berliner Bäderbetriebe rechnen am Osterwochenende mit einem großen Besucheransturm. 4000 bis 5000 Gäste werden erwartet. Betriebsleiter Ott erzählt, dass im vergangenen Jahr, als Ostern in den März fiel und der See noch mit einer feinen Eisdecke überzogen war, rund 3000 Besucher in das beliebte Strandbad kamen. Einige von ihnen nahmen trotz frostiger Temperaturen ein kurzes Eisbad.

Auch in diesem Jahr lädt das Strandbad zum traditionellen Anbaden ein. Die ersten fünf Mutigen, die sich an den Osterfeiertagen vom 10. bis 13. April in das derzeit acht Grad kalte Wasser stürzen, gewinnen eine Sauna-Tageskarte. Kinder bis zwölf Jahre, die sich ins kalte Wasser trauen, bekommen ein Osterei.

Die anderen Sommerbäder öffnen voraussichtlich am 1. oder 2. Mai ihre Tore. In folgenden Bädern kann dann geplanscht werden: Sommerbad Olympiastadion, Prinzenbad, Sommerbad Am Insulaner, Kombibad Mariendorf, Kombibad Gropiusstadt, Kombibad Seestraße und Kombibad Spandau Süd.

Die übrigen Sommerbäder werden nach Angaben von Matthias Oloew, Pressesprecher der Berliner Bäderbetriebe, in einem zweiten Schwung voraussichtlich am 16. Mai geöffnet. „Bei den Öffnungsdaten kann es aber kurzfristig immer nochmal zu Verschiebungen kommen“, sagt Matthias Oloew. Als Grund gab er an, dass bis kurz vor der Eröffnung in allen Bädern noch Instandsetzungsarbeiten laufen. Zu den anfallenden Wintersanierungen gehören beispielsweise die Reparatur von Fliesen, die durch den Frost gesprungen sind, oder die Ausbesserungen von frostgeschädigten Rohren. Wenn dann anschließend das Gesundheitsamt seinen Segen gibt, steht dem Badevergnügen unter freiem Himmel nichts mehr im Wege.

Mehr Details im Netz: www.berlinerbaederbetriebe.de

Karolin Korthase, Solveig Rathenow

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