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Wannsee: Kein wildes Parken mehr am Strandbad

Die Polizei will gegen Autohalter vorgehen, die am Wannseebadweg Rettungswege verstopfen. Nach Alternativen wird gesucht.

Vor dem Schwimmen heißt es laufen. Für Besucher, die ins Strandbad Wannsee wollen, gibt es nämlich bald weniger Parkplätze. Das Abstellen der Autos am Wannseebadweg, das heute zwar praktiziert wird, aber illegal ist, soll in Zukunft unterbunden werden. Die bei schönem Wetter oft kreuz und quer abgestellten Fahrzeuge verstopfen nämlich den Rettungsweg ins Strandbad und auf die Insel Schwanenwerder. Deshalb sperrt die Polizei bereits jetzt die Zufahrt ab, sobald die offiziellen Parkplätze vor dem Strandbad belegt sind. Da dies keine Dauerlösung sein könne, suchen die Polizei, die Feuerwehr, das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und die Forstverwaltung jetzt gemeinsam nach einer Alternative.

Am Wannseebadweg sind zum Teil absolute und zum Teil eingeschränkte Halteverbote angeordnet, die aber nur für die asphaltierte Straße gelten. Das Abstellen auf den beiden unbefestigten Seitenstreifen der Straße ist grundsätzlich unzulässig. Der Nordstreifen gehört zum Wald; der südliche Bereich ist als Grünfläche ausgewiesen.

Seit Jahrzehnten werde dies jedoch missachtet, klagt der Leiter des Polizeiabschnitts 43, Peter Harnisch. Er befürchtet, dass bei einem Katastrophenfall im Chaos wendende und wegfahrende Autos den Weg für die Rettungsfahrzeuge versperren würden. Nachdem Autofahrer in diesem Jahr an heißen Tagen mit idealem Badewetter auch die Straße mehrfach so zugeparkt hatten, dass die Feuerwehr bei einem Einsatz stecken blieb, reichte es Harnisch. Er lud alle beteiligten Behörden zu einem Ortstermin ein – und alle seien sich einig gewesen, dass hier etwas geschehen müsse, um die Sicherheit zu gewährleisten, sagte Harnisch.

Nach Angaben von Baustadtrat Uwe Stäglin (SPD) soll nun das Parken auf der Nordseite verhindert werden – etwa durch den Einbau von Pollern. Auf der Südseite wolle der Bezirk prüfen, ob dort offiziell Parkflächen ausgewiesen werden könnten. Dabei müsse aber beachtet werden, dass das Wasserschutzgebiet nicht gefährdet werde, sagte Stäglin. Vor dem Bad selbst gibt es nur Platz für etwa 250 Autos auf Parkflächen.

Die nächsten Flächen, auf denen Autos offiziell abgestellt werden dürfen, befinden sich rings um den S-Bahnhof Nikolassee oder noch weiter entfernt. Der Weg zum Strandbad kann dann schnell gut einen Kilometer lang werden. Vor allem für ältere oder gehbehinderte Besucher sei ein so langer Fußmarsch unzumutbar, klagen Badbesucher.

Mittelfristig sei es möglich, direkt vor dem Bad weitere Parkplätze zu schaffen, sagte Stäglin. Er denkt dabei an den Bau eines zweigeschossigen Parkdecks. Den Bau einer solchen Anlage könne man zur Auflage machen, wenn der Betrieb des Strandbades ausgeschrieben werden sollte. Die Bäderbetriebe, die heute für das Strandbad zuständig sind, haben für eine solche Investition kein Geld, machte Bäderchef Klaus Lipinsky klar.

Wer sein Auto am S-Bahnhof Nikolassee abstellt, muss – wie die Besucher, die mit der S-Bahn kommen – zum Bad laufen. Die BVG denke nicht daran, die vor Jahrzehnten eingestellten Busfahrten zum Strandbad wiederaufzunehmen, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Diese Verbindung sei unwirtschaftlich, da die Busse nur bei schönem Wetter gut besetzt seien.

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