zum Hauptinhalt

Berlin: Warnung vor Werbung für windige Geschäfte - Die handgeschriebenen Zettel sind in Schöneberg aufgetaucht

Dutzende handschriftlicher Zettel, mit denen eine "Holding" für Steuersparmethoden wirbt, sind in der vergangenen Woche in Schöneberg aufgetaucht. "Habe sie leider nicht persönlich angetroffen, bitte rufen sie mich zurück", steht auf Notizzetteln und Karteikarten, die in Briefkästen in der Gleditsch-, Goltz- und Grunewaldstraße lagen.

Dutzende handschriftlicher Zettel, mit denen eine "Holding" für Steuersparmethoden wirbt, sind in der vergangenen Woche in Schöneberg aufgetaucht. "Habe sie leider nicht persönlich angetroffen, bitte rufen sie mich zurück", steht auf Notizzetteln und Karteikarten, die in Briefkästen in der Gleditsch-, Goltz- und Grunewaldstraße lagen. Am Telefon wird einem eine unverbindliche und kostenlose "Beratungsaktion für Lohnsteuerfreibeträge" angeboten. Bis zu 7000 Mark pro Jahr ließen sich dabei einsparen. Ein Lohnsteuerbüro sei man aber nicht, heißt es bei der Firma. Die formlose Werbung erklärt der Vertreter damit, dass das Büro neu eröffnet habe. Nach Angaben der Verbraucherschutzzentrale stehen hinter solchen Angeboten häufig Vertriebsunternehmen, die Beteiligungen an Immobilienprojekten oder Unternehmen des "grauen Kapitalmarkts" vermitteln.

Die Verbraucherschützer warnen davor, bei Vertretern solcher Firmen leichtfertig Verträge abzuschließen und raten, Angebote in jedem Fall zu vergleichen oder bei unabhängigen Stellen prüfen zu lassen. Man dürfe nicht vergessen, dass Vertreter in der Regel von einer Provision lebten und alles daransetzten, ihre Produkte zu verkaufen.

"Wenn der Anleger hört, er kann Steuern sparen, kriegt er große glänzende Augen und prüft oft nicht mehr, was das für ein Angebot ist", sagt Peter Lischke von der Verbraucherschutzzentrale. Mit Beteiligungen an Immobilienfonds, an sogenannten Flugzeug- oder Schiffsfonds oder dem Kauf einer Eigentumswohnung könne man zwar Steuern sparen. Gerade auf dem grauen Kapitalmarkt würden Anleger bei unseriösen Geschäften in Deutschland jedoch jedes Jahr Milliarden verlieren. Bevor man unterschreibt, sollte man die Unterlagen gut durchlesen und möglichst Vergleichangebote einholen, etwa in Fachzeitschriften.Die Verbraucherschutzzentrale in der Bayreuther Straße 40 bietet eine kostenpflichtige, telefonische Beratung unter den Telefonnummer 0190 887712 (dienstags und donnerstags, 14 bis 16 Uhr) an. Eine persönliche Beratung kann man unter der Nummer 21 48 52 60 vereinbaren.

tob

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false