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Berlin: Warnung vor zu früher Schließung - Planungsgesellschaft befürchtet Engpässe bei der Abfertigung

Die Projektplanungsgesellschaft Schönefeld (PPS) hat vor einer zu frühen Schließung des Flughafens Tempelhof gewarnt. Sollte es zur Betriebsschließung im Jahr 2003 kommen, fehlten dem Berliner Flughafensystem jährliche Abfertigungskapazitäten für zwei Millionen Passagiere.

Die Projektplanungsgesellschaft Schönefeld (PPS) hat vor einer zu frühen Schließung des Flughafens Tempelhof gewarnt. Sollte es zur Betriebsschließung im Jahr 2003 kommen, fehlten dem Berliner Flughafensystem jährliche Abfertigungskapazitäten für zwei Millionen Passagiere. Daher könne es von Anfang 2006 an bis zur Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld im Herbst 2007 Engpässe geben. Die PPS dränge daher auf Entscheidungen zur Lösung des Problems.

Nach den ursprünglichen Überlegungen soll der Flughafen Tempelhof nach Abschluss des BBI-Planfeststellungsverfahrens im Jahr 2003 geschlossen werden. Nach einer Vereinbarung der drei Gesellschafter Berlin, Brandenburg und Bund kann Tempelhof jedoch noch bis zur Inbetriebnahme des ausgebauten Flughafens Schönefeld für den Passagierverkehr offen bleiben.

Allerdings müsse Tempelhof seine Abfertigungsmöglichkeiten ausbauen, sagte PPS-Geschäftsführer Michael Pieper. Den einzigen defizitären Berliner Flughafen nutzten im Vorjahr rund 860 000 Fluggäste. Zusätzliche Kapazitäten können laut Pieper auch am Flughafen Tegel entstehen. Allerdings müsse man die Ausbaupläne für den größten Berliner Airport mit derzeit jährlich rund 9,5 Millionen Passagieren noch erweitern. Mit dem Ausbau soll hier Platz für jährlich zwölf Millionen Passagiere entstehen.

Schönefeld lastet seine Kapazität von vier Millionen Fluggästen pro Jahr derzeit nur zur Hälfte aus. Die PPS rechnet in ihrer Prognose mit jährlich 17,4 Millionen Fluggästen, die Deutsche Lufthansa geht sogar von 19 Millionen aus.

Die geplante Flughafengebühr in Höhe von 16,80 Mark pro Fluggast ist laut Pieper vom Tisch. Sie werde "wesentlich geringer" ausfallen. Ihre Höhe hänge von den Investitionen für den Flughafenausbau ab, dessen Kosten bislang auf fünf bis acht Milliarden Mark geschätzt werden.

Wie Pieper weiter mitteilte, prüft die PPS bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung am 19. Juni ein technisches Konzept des Konsortiums PEG. Bis Ende August soll ein finanzielles Angebot des Bieters, bestehend aus der Bonner IVG Holding (43,5 Prozent), der französischen Bank Caisse des Depots et Consignation CDC (28,5 Prozent), der Münchner Ingenieurgesellschaft Dorsch und der Flughafen Wien AG (je 14 Prozent), vorliegen. Mit den Vertragsentwürfen rechnet Pieper in der ersten Novemberhälfte, mit der Unterzeichnung bei möglichen Nachverhandlungen im kommenden Frühjahr.

SPD-Politiker berät Gegner

Gegen den Bau des Großflughafens berät der Brandenburger Landtagsabgeordnete Christoph Schulze alle Betroffenen. Der SPD-Politiker lädt am Montag, 29. Mai, ab 18 Uhr zur Beratung in die Alte Aula am Zossener Damm 2 in Blankenfelde ein. Die Planfeststellungsunterlagen liegen seit dem 15. Mai noch bis zum 15. Juni aus. Danach gebe es noch eine Frist von zwei Wochen, in der Einwendungen gegen das Projekt möglich seien, teilte Schulze gestern mit. Wer diese Frist versäume, könne später nicht vor Gericht klagen. Schulze will an dem Abend betroffene Anwohner auch über die Formalalien einer Einwendung beraten.

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