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Berlin: Warten auf Ströbele

Die Grünen rechnen fest mit der Kandidatur 2009

Von Sabine Beikler

Auf Fraktionsklausuren geht es nicht nur um Inhalte, sondern auch um Personalien. Um Christian Ströbele zum Beispiel machten sich die Grünen auf ihrer Klausur in Kremmen ihre Gedanken: Tritt der Bundestagsabgeordnete das dritte Mal hintereinander als Direktkandidat in Friedrichshain-Kreuzberg für die Bundestagswahl 2009 an – oder verzichtet er?

Seine Parteifreunde im Wahlkreis gehen davon aus, dass er sich „positiv“ erklärt. „Wenn er jetzt einen Rückzug macht, wäre das schon eine große Überraschung“, sagte ein Grüner, der ihn gut kennt. Der Kreisverband hätte auch keinen alternativen Kandidaten, zumindest keinen, der so bekannt ist wie Ströbele. Kurz im Gespräch war der in Kreuzberg wohnende Grünen-Europapolitiker Cem Özdemir. Nur: Özdemir tritt als Kandidat für den Parteivorsitz an. Eine Direktkandidatur in Berlin wäre aber wegen der Trennung von Amt und Mandat in der Partei obsolet. Und fraglich wäre auch, ob sich der linke Kreisverband für den Reformer Özdemir ausgesprochen hätte.

Auf Bundesebene erwartet man, dass sich Ströbele, der nächstes Jahr 70 Jahre alt wird, auf der Klausur der Bundestagsfraktion in der kommenden Woche in Miesbach zu seinen Plänen äußert. Und Ströbele selbst? Er wolle erst noch mit Parteifreunden sprechen, bevor er sich offiziell äußere, sagt er. Eine klare Absage hört sich anders an. Sabine Beikler

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