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Berlin: Warum dürfen die das, Frau Moessinger?

Das Tipi steht an der Stelle des Tempodrom-Zeltes, das Scharen von Zuschauer in den Tiergarten lockte. Hätte nicht alles so bleiben können?

Das Tipi steht an der Stelle des Tempodrom-Zeltes, das Scharen von Zuschauer in den Tiergarten lockte. Hätte nicht alles so bleiben können? Darüber sprach Björn Seeling mit Tempodrom-Chefin Irene Moessinger.

Sie mussten Ihr Tempodrom 1999 abbauen, die Bar jeder Vernunft darf 2002 ihr Tipi-Zelt am selben Ort aufstellen. Ist das nicht ein wenig merkwürdig?

Das mag auf den ersten Blick etwas eigenartig erscheinen. Doch das Tempodrom ist aber noch um einiges größer als das Tipi und hat eine andere Programmstruktur. Es ist im Gegensatz zu uns regierungskompatibel.

Was heißt das?

Bei Konzerten gab es mit unserem Zelt meist Probleme. Das lag an der Lautstärke und der Besucherzahl. Da standen ja manchmal drei- bis viertausend Leute vor der Tür. Das passt nicht ins Regierungsviertel. Wegen des Lärmproblems sollten wir auch weg.

Böse Stimmen behaupten, Sie hätten es auf die Entschädigung abgesehen.

Das ist absoluter Quatsch! Wir haben die Räumungsklage ja erhalten, weil wir unbedingt bleiben wollten.

Aber sechs Millionen Mark von Bund und Land waren auch nicht zu verachten.

Es ist ja wohl legitim, eine angemessene Entschädigung zu verlangen, wenn man gezwungen wird umzuziehen.

Was für ein Gefühl haben Sie, wenn Sie an früher denken?

Eine gute Erinnerung bleibt. Es war eine schöne Zeit: erst 1980 am Potsdamer Platz, dann ab 1984 im Tiergarten.

Keine Wehmut?

Ein bisschen. Aber ich bin nicht rückwärts gewandt. Das Tempodrom war damals zur richtigen Zeit am richtigen Ort - so wie heute das Neue Tempodrom in Kreuzberg.

Werden Sie das neue Zelt besuchen?

Klar. Ich wünsche dem Team um Holger Klotzbach viel Glück. Er hat ja schließlich das Tempodrom mitgegründet. Gerade in harten Zeiten muss man zusammenhalten.

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