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Berlin: Warum ist Schluss mit dem Chaos im Sozialamt ?

DIE AKTUELLE FRAGE JOHANNES LEHMANN (49) ist seit Februar 2002 stellvertretender Bezirksbürgermeister und SPDStadtrat für Gesundheit und Soziales in Pankow. Foto: promo Im Sozialamt in der Dusekestraße (Altbezirk Pankow) herrschen wegen Personalknappheit derzeit unhaltbare Zustände.

DIE AKTUELLE FRAGE

JOHANNES

LEHMANN (49)

ist seit Februar 2002

stellvertretender Bezirksbürgermeister und SPDStadtrat für Gesundheit und

Soziales in Pankow.

Foto: promo

Im Sozialamt in der Dusekestraße (Altbezirk Pankow) herrschen wegen Personalknappheit derzeit unhaltbare Zustände. Wie berichtet, müssen die Besucher schon Stunden vor den eigentlichen Öffnungszeiten nach Wartenummern anstehen, die auch noch begrenzt sind. Viele Hilfesuchende kommen vergebens und werden erstmal wieder nach Hause geschickt, wenn man sie nicht als Notfall einschätzt. An manchen Tagen saßen nur acht von 27 Mitarbeitern an ihrem Arbeitsplatz im Sozialamt. Ingo Bach sprach mit dem Sozialstadtrat von Pankow, Johannes Lehmann (SPD).

Herr Lehmann, wie lange werden die Wartenummern noch begrenzt sein, so dass man Besucher wieder wegschicken muss?

Ende des Monats ist mit den begrenzten Wartenummern Schluss. In der kommenden Woche werden die meisten Mitarbeiter wieder im Amt sein, weil die Ferien zu Ende sind. Dann werden die liegen gebliebenen Akten aufgearbeitet.

Die Urlaubszeit kommt regelmäßig jedes Jahr wieder. Kann man diesen vorhersehbaren Engpass nicht besser vorbereiten?

Den Urlaub kann ich planen, den Krankenstand leider nicht. Im Schnitt sind vier von den 27 Mitarbeitern im Pankower Sozialamt krank. Außerdem konnten bisher fünf Stellen nicht besetzt werden, weil es im Personalüberhang keine passenden Bewerber gibt. Diese Plätze sind frei, weil die Mitarbeiter als Jobmanager für erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger eingesetzt werden.

Wird sich dies im Sommer 2004 wiederholen?

Soweit ich es übersehen kann, nein. Denn im nächsten Jahr wird das Pankower Sozialamt in der Fröbelstraße zentralisiert und damit werden auch uneffiziente Strukturen in manchen Außenstellen beseitigt sein. Aber wir können noch nicht abschätzen, welche neuen Belastungen durch die von der Bundesregierung geplante Zusammenlegung von Sozial- und Arbeitslosenhilfe auf die Sozialämter zukommen.

Der bauliche Zustand des Hauses in der Drusekestraße ist sehr schlecht. Eigentlich sollte es schon im Mai in ein anderes Gebäude umziehen. Warum ist bisher nichts passiert?

Das Arbeitsamt, mit dem wir in der Straßburger Straße in Prenzlauer Berg eine gemeinsame Anlaufstelle für Arbeitsuchende gründen wollen, hat sich monatelang nicht festgelegt, welche Räume es für sich beansprucht. Doch das ist jetzt passiert, so dass wir im Oktober mit unseren Fallmanagern dorthin umziehen können. Die übrigen Abteilungen des Sozialamtes werden in zwei Gebäuden an der Fröbelstraße konzentriert. Die Umbauarbeiten laufen gerade. Spätestens im Januar ist dann der Umzug.

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