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Berlin: Was Ballack hatte

Eine Woche lang hat die Nation sich um Ballacks Musculus Gastrocnemius Sorgen gemacht. So nämlich heißt der rechte obere Wadenmuskel , der den Kapitän außer Gefecht gesetzt hat.

Eine Woche lang hat die Nation sich um Ballacks Musculus Gastrocnemius Sorgen gemacht. So nämlich heißt der rechte obere Wadenmuskel , der den Kapitän außer Gefecht gesetzt hat. Aber was genau war da eigentlich? Sechs Tage lang hatte Michael Ballack dem Training fernbleiben müssen, Art und Schwere der Verletzung waren nicht bekannt gegeben worden – doch die viel zitierte „ Muskelverhärtung “ selber sei keine Diagnose, sagen Ärzte, eher ein Symptom, dem viele verschiedene Verletzungen zugrunde liegen können.

Professor Jens Kleinert, Arzt und Leiter des Instituts für Sportpsychologie (Forschungsschwerpunkt Sport und Gesundheit) an der Deutschen Sporthochschule Köln weiß so viel: Um einen normalen Bluterguss allein ging es nicht – vermutlich eher um ein Mikrotrauma . Durch den Tritt beim Testspiel gegen Kolumbien am vorletzten Freitag hat sich Ballack im rechten oberen Wadenmuskel viele Kleinstverletzungen an Nerven und Muskelfasern zugezogen. Während ein Bluterguss – eine innere Blutung, die sich im umliegenden Gewebe staut – leicht behandelbar ist und schnell abklingt, kann ein Mikrotrauma äußerst schmerzhaft sein, und die Heilungsgeschwindigkeit ist schwer vorhersagbar. Bei solchen Schmerzen reagiert der Wadenmuskel mit einem Schutzreflex : Er spannt sich, oder, wie es DFB-Mannschaftsarzt Müller-Wohlfahrt ausdrückt: „Der Muskel macht zu.“ Und darf nicht zu früh belastet werden, sonst vertiefen sich die Risse. Vereinfacht gesagt. sle

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