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Was es bringt, Berlin zu regieren: Gutes Auskommen, gepanzertes Auto und viele Premieren

Ein Bürgermeister hat nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte. Hier erklären wir, was es bringt die Stadt zu regieren.

WAS ER VERDIENT

Was der Regierende Bürgermeister von Berlin verdient, steht im Senatorengesetz und in der Bundesbesoldungsordnung: 120 Prozent vom Beamtentarif B11 summieren sich zu Amtsbezügen von rund 147 000 Euro im Jahr. Das ist im Ministerpräsidentenvergleich eher Durchschnitt.

WAS DAZUKOMMT
Sein Amt befördert den Regierenden Bürgermeister fast automatisch an die Spitze einiger Aufsichtsräte – solche Posten werden mehr oder weniger üppig vergütet. So sitzt Klaus Wowereit als Chef im Flughafenaufsichtsrat. Die Vergütung aus solchen Ämtern behält der Regierungschef aber nicht, sie fließt in den Landeshaushalt.

SONSTIGE EXTRAS
Davon abgesehen macht die Amtsausstattung des Berliner Regierenden, wie sie im Senatorengesetz geregelt ist, mäßig viel her: Eine Dienstvilla gibt es nicht mehr. Dafür einen Dienstwagen mit Extragewicht. Das liegt nicht an den besonderen Ansprüchen des Regierenden, sondern an den Sicherheitskriterien des Landeskriminalamts, das ein gepanzertes Fahrzeug verlangt. Die Urlaubsregelung, ebenfalls im Senatorengesetz festgeschrieben, ist nicht schlecht: „Den Mitgliedern des Senats steht jährlich ein Erholungsurlaub von sechs Wochen zu“, heißt es dort.

FÜR DIE EHRE
Weitere Privilegien – etwa die kostenlose Beförderung durch die BVG oder ein Ehrengrab – sind nicht vorgesehen. Dennoch bringt das Amt einigen Mehrwert – in Gestalt von Einladungen zu so ziemlich allen gesellschaftlichen Ereignissen, denen andere nie und wieder andere nur mit teuren Eintrittskarten beiwohnen dürfen. Klaus Wowereit, der auch noch Kultursenator ist, wird so ziemlich jede Opern- oder Theaterpremiere sehen können. Allerdings ist das auch Arbeit: Viel reden gehört dazu und zuhören. Hinzu kommen Momente von der Art, die dem Amt seine Besonderheit geben. So erinnert sich einer aus Wowereits Gefolge an die eindrucksvolle Begegnung mit dem Boxer Muhammad Ali. Auch das ist Politik.

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