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Was macht die Familie?: Die Kuh fliegen lassen

Wie ein Vaterdie Stadt erleben kann

Letztens ist der Große meiner drei Jungs von seinem Schüleraustausch nach Hause gekommen. Das Jahr in Chile hat ihn verändert. Er ist ein bisschen kräftiger geworden und größer, allerdings noch nicht ganz so groß wie ich, und, so viel Ehrlichkeit muss sein: Er wiegt immer noch ein bisschen weniger.

Weil so ein Jahr in Südamerika ja etwas anderes ist als eine Klassenreise nach Wanne-Eickel, haben die Frau und ich ein kleines Schöndassduwiederdabist-Fest organisiert, selbstverständlich mit allen Freunden, die er auf Facebook höchstens zweimal am Tag kontaktiert hat. Die Vorbereitung ist nicht ganz einfach, was auch an den uns unbekannten Konsumgewohnheiten der nachwachsenden Generation liegt. Prosecco oder Wein oder Bier, und wenn ja, welches: die Mädchenvariante à la Becks Gold oder Paulaner-Hefeweizen? Steaks oder Würste, und brauchen wir ein Zelt, falls es wider den Wetterbericht doch anfängt zu regnen?

Am Ende haben wir von allem etwas beschafft und das Pavillonzelt behalten, das uns ein Freund für die Konfirmation des mittleren Sohnes geliehen hat. Der Partytag kommt und mit ihm die Gäste, alle unter 18. Von unseren Würsten halten sie genauso viel wie von Prosecco, Weißwein und Bier, nämlich eher wenig. Generation Waschbrettbauch. Der Regen kommt, aber das Zelt bleibt im Keller, denn Heimkehrer und Gäste beschließen, die Kuh woanders fliegen zu lassen, „haste doch nichts gegen, Papa?!“

Also sitzen wir auf unserer Party, mit Oma, Opa, Tanten und Freunden. Der Regen verzieht sich, und es wird noch ein großartiger Abend, mit vielen Anekdoten, weißtenoch? Den Wein und die Steaks schaffen wir auch, was soll’s, der Vorsprung in Sachen Gewicht will verteidigt werden. Sven Goldmann

Liebe Eltern, feiert die Feste, wie sie fallen, der Berliner Sommer ist besser als sein Ruf!

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