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Reise in die Vergangenheit. Der Rock 'n' Roll-Sänger Buddy Holly hat einen Stern in Hollywood und ist der Star der fünfjährigen Tochter unserer Kolumnistin.

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Was macht die Familie?: It’s only Rock’n’Roll, Baby

Wie es ist, von Buddy Holly geweckt zu werden, mit der Tochter eine musikalische Reise zu machen und die Vergangenheit zu sehen, beschreibt unsere Redakteurin Tanja Buntrock diesmal in ihrer Mutter-Kolumne.

Kürzlich hat mich Buddy Holly geweckt. Nicht im Traum, ganz real – er sang sehr laut „Peggy Sue“, im Kinderzimmer meiner fünfjährigen Tochter. Als ich einigermaßen verwirrt hineinging, lief bereits „Monday, Monday“ von The Mamas And The Papas, und sie sang ausdrucksvoll mit. „Hab’ ich von Opa, die CD“, rief sie mir zu.

Ich weiß noch immer nicht genau, was da kürzlich in Bremen los war, als meine Tochter ihre Großeltern besucht hatte, aber eines war klar: Mein Vater hat wieder einmal seinen musikalischen Einfluss ausgeübt. Offenbar wiederholt sich Vergangenheit doch. Mehr als 30 Jahre ist es her, da wurde ich bei Autofahrten mit meinem Vater in die Geschichte des Rock ’n’ Roll eingeführt. Noch heute kenne ich sämtliche Lieder von Buddy Holly, Eddie Cochran und den Everly Brothers. Die Stones mochte ich immer lieber als die Beatles, die mir schon damals viel zu brav waren. Und noch heute passiert es, dass ich mich in einer bestimmten Stimmung auf den Balkon setze, ein Bier öffne und laut „I Just Can’t Help Believin’“ von Elvis Presley höre.

Leider verfügt meine Tochter nicht nur über eine CD-Kollektion von Rock-’n’-Roll-Klassikern. In ihrem Köfferchen befindet sich auch eine Scheibe der Lollipops mit dem „Lollipopsong“. Eine Mädchenband in wechselnder Besetzung, die mit grausamen Disco-Dance-Pop-Beats Party-Hits für Kinder herausbringt. Nicht nur akustisch, auch textlich eine Zumutung. „Wenn du gerne Party machst, feierst, bis die Bude kracht ...“. Diese Lieder hört mein Mädchen mit ihren Freundinnen dann in voller Lautstärke: So stelle ich mir eine Partynacht in El Arenal vor.

Ich muss das irgendwie stoppen. Deshalb fragte ich sie, ob sie nicht mal selbst Musik machen und außer Luftgitarre vielleicht ein richtiges Instrument lernen möchte. Meine Tochter ist nicht abgeneigt. Wir machen uns jetzt auf die Suche nach einer Musikschule. Und so lange geht die musikalische Reise weiter. Wir sind mittlerweile bei Neil Young: „Hey Hey, My My: Rock ’n’ Roll Will Never Die“.

Musikschulen und -kurse gibt es in jedem Bezirk, zum Beispiel in Tempelhof-Schöneberg die „Leo Kestenberg Musikschule“ (www.musikschule-tempelhof-schoenberg.de). Aber es lohnt auch der Gang in einen echten Plattenladen, zum Beispiel „Silver Disc“ in der Wrangelstraße 84 in Kreuzberg. Dort gibt es auch noch Vinyl.

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