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Berlin: Was sonst noch auf uns zukommt

In Berlin wird im Jahr 2003 vieles teurer

Das Leben in Berlin kommt immer teurer, nicht nur wegen der höheren Krankenkassenbeiträge. In vielen Bereichen wird 2003 mehr oder weniger kräftig zugelangt:

Energie: Die Gasag erhöht mit dem Hinweis auf die Ökosteuer und gestiegene Ölkosten ihre Preise um 0,3 Prozent pro Kilowattstunde. Bisher sind im Tarif „Gasag Aktiv“ 3,48 Cent pro Kilowattstunde zu zahlen. Eine Durchschnittsfamilie muss mit monatlichen Mehrkosten von 5,20 Euro rechnen. Die Bewag hält sich mit höheren Preisen zurück.

Benzin: Das trifft zwar alle deutschen Autofahrer: 3,5 Cent je Liter bringt die fünfte Stufe der Ökosteuer einschließlich Mehrwertsteuer. Die Berliner Tankstellen gelten allerdings im Bundesvergleich als verhältnismäßig günstig. Ende des Jahres reichten im Stadtgebiet die Preisspannen für Normalbenzin von 98,9 bis 105,9 Cent pro Liter.

BVG und SBahn: Auch hier werden die Preise steigen, allerdings erst ab August. Zeitkarten könnten bis zu 3 Euro teurer werden, Einzelfahrscheine je nach Tarifgebiet um 10 oder 20 Cent, Schülerkarten um einen Euro. Billiger aber werden Tages- und Kleingruppenkarten. Beschlossen ist noch nichts.

Mieten: Die Sozialmieten werden flächendeckend erhöht. Etwa 250 000 Haushalte sind davon betroffen. Zum erstenmal seit drei Jahren verzichtet der Senat auf einen weitgehenden Mietenstopp, weil Geld für Subventionen fehlt. Die Vermieter könnten bei älteren Sozialwohnungen bis zu 25 Cent pro Quadratmeter und Monat auf ihre Mieter abwälzen. Hohe Kosten drohen auch Mietern von Wohnungen der Baujahre 87 bis 97.

Kindertagesstätten: Die Gebühren werden erhöht, ab wann und wie stark, ist allerdings noch offen. Ein möglicher Termin ist der September. An einer entsprechenden Verordnung wird gearbeitet, Besserverdienende Eltern sollen stärker belastet werden.

Lebensmittel: Verkäufer von Bier, Wasser oder Limonade müssen für die Dose oder Einwegflasche 25 Cents Pfand verlangen. Aber auch Brötchen und Brot sollen bald zwei bis vier Cent mehr kosten: Weizen- und Roggenpreise sind durch die Flutkatastrophe im Sommer gestiegen.

Kabel-Fernsehen: Die Telekom hat bereits im November die Kabelpreise heraufgesetzt, der Tarif für den Einzelnutzer ist um sechs Prozent auf 14,13 Euro monatlich angehoben worden.

Müllabfuhr, Straßenreinigung: Im ersten Quartal will die BSR keine Straßenreinigungsgebühren in Rechnung stellen. Sie hatte zwischen 1999 und 2002 zu viel Gebühren verlangt. Berliner Mieter- und Vermieterverbände befürchten aber in den nächsten Jahren eine massive Steigerung der Betriebskosten, weil sich die Preise für die Müllabfuhr um 50 Prozent erhöhen könnten. Denn in zweieinhalb Jahren darf nach dem neuen Abfallgesetz kein Müll mehr „unbehandelt“ auf den Deponien landen. C. v. L.

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