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Berlin: Wassermann Markus Voigt

Er sieht aus wie ein junger Walter Momper. Interessierte, wache Augen hinter der randlosen Brille, der große Kopf nicht durch Haare verdeckt.

Er sieht aus wie ein junger Walter Momper. Interessierte, wache Augen hinter der randlosen Brille, der große Kopf nicht durch Haare verdeckt. Die starken Medikamente nach einem fast tödlichen SkiUnfall mit achtzehn haben sie „vertrieben“. Diese frühe Erfahrung „im Tunnel zum Jenseits“ hat den Leistungssportler Markus Voigt geprägt. Er lebt seitdem „irgendwie intensiver und bewusster“. Er, der ältere Bruder von zwei Schwestern, erinnert sich sonst an eine „unbekümmerte, sehr schöne Jugend“ in Wörth in der Pfalz. Ein begeisterter Tennis- und Skilehrer war er und Landesmeister im 100 Meter Brustschwimmen.

Wasser ist auch heute sein Metier. Studiert hat er – Bauingenieur wie sein Vater – Hydraulik und Siedlungswasserwirtschaft in Karlsruhe. Abwasser ist heute das starke Bein seiner Firma Voigt Ingenieure, die er 1994 in Berlin gegründet hat. Davor baute er für das Ingenieurbüro Beller Consult ein Büro in Leipzig auf: „eine begeisternde Zeit“. Heute arbeiten unter seinem Namen 80 Mitarbeiter in Luckau, Karlsruhe und hier in Adlershof. Projekte gibt es rund um die Welt: In Madras in Indien, in Afghanistan, in Südamerika und China, hier in Berlin und im neuen „europäischen Osten“. In fünf Jahren möchte er „Marktführer für das Thema Wasser in Deutschland“ sein.

Aus Berlin will Markus Voigt nie mehr weg. Er liebt die „Ausstrahlung, Toleranz und Vielfalt“ dieser Stadt. Am Hackeschen Markt haben die Voigts ihre Wohnung, aber nun ziehen sie mit ihrer kleinen Tochter nach Dahlem-Süd „ins Grüne“. Die Begeisterung für Berlin zeigt sich auch in seinem bedeutungsvollen Nebenjob bei der Initiative Hauptstadt Berlin e.V., zunächst als Geschäftsführer – und nun als Vorstandschef. Mit ihren gut 500 Mitgliedern und einem Jahresetat von etwa 150000 Euro ist dieser Verein eine gewichtige Stimme – und ein attraktives Netzwerk für Alt- und Neuberliner. Zu den monatlichen Vortragsabenden mit Renate Künast, Friedrich Merz oder Roland Koch kommen 200 bis 400 Leute ins Hyatt. Die Initiative ist pro Länderfusion und pro Schönefeld und fördert die Kinderkrebsstation an der Charité.

Für Mitte Januar plant die Initiative einen Hauptstadt-Kongress mit dem Bundespräsidenten als Eröffnungsredner. Das passt, denn der rührige Unternehmer Voigt ist unzufrieden mit dem Reform-Tempo in Deutschland, vor allem wenn er den „Biss“ der Menschen in den östlichen Nachbarländern sieht.

Heik Afheldt war Herausgeber von „Handelsblatt“, „Wirtschaftswoche“ und dem Tagesspiegel.

Markus Voigt (38), geboren in Karlsruhe. Der Diplom-Ingenieur ist Geschäftsführender Gesellschafter der Voigt Ingenieure und

Vorsitzender im Vorstand „Initiative Hauptstadt Berlin e.V.“

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