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Berlin: Wege aus der Schulkrise gesucht

Lehrer, Eltern und Ämter sollen an einen Tisch

Das Wort trifft den Ernst der Lage: Mit einer „Notstandskonferenz“ wollen die Lehrergewerkschaften GEW und VBE zusammen mit Migrantenverbänden und Behörden noch im Frühsommer Wege aus der Krise der Brennpunktschulen suchen. „Wir wollen die gesamte Problematik mit allen Beteiligten besprechen und versuchen, die Lage zu verbessern“, umreißt der Neuköllner GEW-Vize-Chef Jürgen Schulte das nicht unbescheidene Ziel der Veranstaltung.

Schwerpunktmäßig soll es um die Neuköllner Schulen gehen, allerdings betreffen die Probleme, die zur Sprache kommen sollen, alle sozialen Brennpunktbezirke. Ein Thema werden laut Schulte die „milieugeschädigten“ Kinder sein, die inzwischen einen Großteil der Grundschulen belasten. Darunter sind deutsche Kinder drogenkranker Eltern ebenso wie Kinder aus arabischen Familien, die derart viele Kinder haben, dass es in ihren kleinen Wohnungen nicht einmal Platz für einen Schreibtisch gibt. Lehrer berichten aus Klassen, in denen kein einziges Kind in der Lage ist, sich normal zu verhalten und auszudrücken. Der Schulbesuch komme für sie einem „Kulturschock“ gleich, weil die Schulwelt nichts mit ihren Elternhäusern zu tun habe.

Auch ein weiteres Problem dürfte zur Sprache kommen, das zwar vielerorts beklagt wird, das in Neukölln aber besonders ausgeprägt zu sein scheint: das gestörte Verhältnis zur Schulaufsicht vor Ort. Die Schulräte sind dafür bekannt, hilfesuchenden Lehrern oder Schulleitern über den Mund zu fahren, statt zu helfen.glas/sve

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