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Ein Flugzeug vor dunklen Gewitter-Wolken (Archivbild).

© dpa

Wegen Unwetter keine Landungen in Berlin: Endstation Dresden

13 Flugzeuge mit dem Ziel Berlin sind am Sonntagabend und -nacht wegen des Unwetters umgeleitet worden - 2000 Passagiere waren betroffen. Auch Bahnstrecken Richtung Berlin waren gesperrt.

Berlin/Dresden - Für gut 2000 Passagiere endete ihr Flug am späten Sonntagabend statt in Berlin in Dresden. Wegen des Unwetters mit Gewitter, heftigem Wind und Regen mussten insgesamt 13 Flugzeuge mit Ziel Berlin umgeleitet werden; meist nach Dresden, wo das Wetter erheblich besser war. Andere Piloten wichen auch nach Hannover und Prag aus. Besser hatten es die Passagiere einer Maschine, die statt in Tegel noch in Schönefeld landen konnte. Später mussten auch dort fünf Maschinen umgeleitet werden; in Tegel waren es nach Angaben von Flughafensprecher Lars Wagner insgesamt acht. Auch Starts mussten verschoben werden.

Weil ein Teil der umgeleiteten Maschinen zum Betriebsbeginn nicht in Berlin war, fielen am frühen Morgen weitere Flüge aus. In Schönefeld mussten Easyjet-Passagiere fast sechs Stunden ausharren, ehe sie nach Thessaloniki fliegen konnten. Auch die Maschine für diesen Flug war zuvor in Dresden gestrandet.

Dort war mitten in der Nacht mehr los als beim normalen Tagesbetrieb, sagte Sprecher Christian Adler. Innerhalb kürzester Zeit seien nach 22.30 Uhr insgesamt 17 Maschinen mit mehr als zweitausend Passagieren in Dresden angekommen. Darunter war auch der SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß, der deshalb eine Sitzung des SPD-Bundesvorstands im Willy-Brandt-Haus verpasste.

Meist mussten die Passagiere selbst für sich sorgen. Nach Angaben von Air-Berlin-Sprecher Heiko Senebald war es nicht gelungen, Busunternehmen für eine Weiterfahrt nach Berlin aufzutreiben. Allein Air Berlin musste vier Maschinen mit zusammen rund 600 Passagieren in Dresden landen lassen. Es sei auch nicht möglich gewesen, zentral Hotelbetten für die Fluggäste zu buchen. Der Dresdner Flughafen organisierte nach Adlers Angaben zusätzliche Busfahrten beim städtischen Verkehrsbetrieb für Fahrten in die Stadt, wo sich die gestrandeten Fluggäste auf eigene Faust ein Hotelzimmer suchen oder sich eine Fahrt nach Berlin organisieren mussten – per Mietwagen oder Taxi. Die Kosten für eine Taxifahrt werden von der Fluggesellschaft übernommen, sagte Senebald. Bei einer Hotelübernachtung werde jeder Einzelfall geprüft.

Neben Air Berlin mussten nach Adlers Angaben auch jeweils zwei Flugzeuge der Lufthansa, von Germanwings und von Easyjet nach Dresden geschickt werden. Je ein Flug wurde bei British Airways, der portugiesischen TAP und der spanischen Iberia umgeleitet. Nur die Iberia-Passagiere hätten im Terminal übernachtet, sagte Adler; die anderen hätten den Flughafen bis 1.45 Uhr verlassen. Die Mitarbeiter dort verlängerten teilweise ihre Schichten. Sogar die Bundespolizei habe ihren Stab vom Hauptbahnhof in den Flughafen verlegt.

In Berlin sah es auch bei der Bahn anders aus. Weil unter anderem die ICE-Strecke Wolfsburg wegen umgestürzter Bäume gesperrt war, stellte die Bahn im Hauptbahnhof einen Zug zum Übernachten bereit. Die Strecke nach Wolfsburg war erst am Nachmittag, zunächst nur eingleisig, wieder befahrbar.

Weniger als sonst bei Unwettern hatte die Feuerwehr zu tun. Nur 20 aufs Wetter zurückzuführende Einsätze habe es in der Nacht gegeben, sagte Sprecherin Bianka Olm. Am Morgen, nach dem Aufwachen, seien nochmals sieben dazugekommen. Mehr Pech hatten die Fans von Helene Fischer: Das Konzert im Olympiastadion musste vorzeitig enden. Und Autofahrer spüren die Wetterfolgen noch etwas länger: Die Autobahn A 114 ist wegen Hitzeschäden stadteinwärts zwischen dem Dreieck Pankow und der Anschlussstelle Pasewalker Straße gesperrt.

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