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Berlin: Wegweiser durch den Berliner Filz Ausstellung zum Bankenskandal in Urania

In der Urania drehte sich am Sonntagabend alles um den Berliner Filz – und das interessierte auch viel Prominenz: Zur Eröffnung der neuen Ausstellung zum Berliner Bankenskandal kamen die Publizistin Lea Rosh, Schauspielerin Martina Gedeck, Kabarettist Martin Buchholz und andere Gäste – besonders aus der Künstlerszene. Bis zum 15.

Von Sabine Beikler

In der Urania drehte sich am Sonntagabend alles um den Berliner Filz – und das interessierte auch viel Prominenz: Zur Eröffnung der neuen Ausstellung zum Berliner Bankenskandal kamen die Publizistin Lea Rosh, Schauspielerin Martina Gedeck, Kabarettist Martin Buchholz und andere Gäste – besonders aus der Künstlerszene. Bis zum 15. April zeigt die „Initiative Bürger gegen den Bankenskandal“ auf 20 großen Stelltafeln im Foyer der Urania die Hintergründe, Drahtzieher und Folgen der Berliner Banken-Affäre.

Gleich am Eingang stößt der Besucher auf eine Tafel mit dem Appell, dass die Übernahme von möglichen Bankrisiken über 21,6 Milliarden Euro durch das Land „nicht sinnvoll“ gewesen sei und der Beschluss zurückgenommen werden müsse.

Die Schau ist in Themen unterteilt, beginnend mit der Entstehungsgeschichte der Bankgesellschaft Anfang der neunziger Jahre. Von „Gigantomanen“ ist die Rede, darunter Texte über Edzard Reuter (SPD) als erster Aufsichtsratsvorsitzender der Bankgesellschaft nach ihrer Gründung, über den früheren Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) oder Klaus Landowsky, Ex-CDU-Fraktionschef und früherer Chef der Berlin Hyp. Als „Profiteure und Nutznießer“ benennen die Ausstellungsmacher zum Beispiel Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

Den größten Teil nimmt die Aufarbeitung ein: Dargestellt werden die Rolle des Immobilienimperiums Aubis, die CDU-Parteispendenaffäre, die Fonds oder riskanten Immobiliengeschäfte der Bankentöchter. Diese Geschäfte hatten die Bank Ende der neunziger Jahre derart in Schieflage gebracht, dass das Land milliardenschwere Bürgschaften übernehmen musste, um eine drohende Insolvenz zu verhindern. Rolf Kreibich von der Initiative spricht vom „typischen Berliner Filz“.

Aus der Affäre leitet die Initiative Forderungen ab, wie einen „Insolvenzplan“ für die Bank zu erstellen, um weiteren Schaden abzuwenden.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 15. April 2005 im Foyer der Urania. Sie ist täglich von 12 bis 23 Uhr geöffnet.

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