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Frohes Fest. Süßigkeiten haben die Flüchtlingskinder genug, sagen Heimleiter.

© dpa

Weihnachten 2015 in Berlin: Flüchtlinge beschenken - aber wie?

Vielleicht will so mancher in der Flüchtlingsunterkunft im Kiez ein Geschenk abgeben. Die Heimleiter haben ein paar Tipps.

Sehr viele Menschen helfen Flüchtlingen, vor allem ehrenamtliche Unterstützer sind im Dauereinsatz. Aber Heiligabend wollen zusätzlich auch Menschen helfen, die ansonsten eher in der Beobachterrolle stehen. Und es gibt diverse Möglichkeiten, Menschen, die auf ihrer Flucht in Berlin gelandet sind, zu unterstützen. Mit Geschenken zum Beispiel, die in den Flüchtlingsunterkünften abgegeben werden können.

Peter Hermanns, der Leiter des Heims Allende II in Köpenick, sagt allerdings: „Ich empfehle, keine Süßigkeiten zu verschenken. Solche Dinge haben die Menschen genug.“ Viel sinnvoller ist es nach Hermanns Ansicht, zweckmäßige Dinge zu schenken, die den Alltag der Menschen erleichtern oder ihnen die Möglichkeit geben, sich noch schneller zu integrieren. „Das können Schulsachen sein oder auch Sportartikel“, sagt der Heimleiter.

Tag und Nacht können Geschenke abgeben

Auch Manfred Nowak, Vorsitzender des Kreisverbands AWO Mitte, der insgesamt zwölf Flüchtlingsheime in Berlin betreibt, sagt: „Geschenke sind willkommen, die können Tag und Nacht bei uns abgegeben werden. Wir haben genügend Menschen, die diese Präsente sortieren.“ Aber auch er empfiehlt, zweckdienliche Dinge zu spenden, etwa Schultaschen oder auch Sportkleidung und andere Kleider. Spielsachen haben die Kinder dagegen in aller Regel genügend. Ein sensibles Thema ist dagegen ein spontaner Besuch Heiligabend oder an den Feiertagen in den Unterkünften. Heimleiter Hermanns rät davon ab, besser gesagt: Er steht so einem Besuch sehr reserviert gegenüber. „Da geht es ja auch um Vertrauen. Unsere Familien feiern im Heim individuell, es gibt keine große gemeinsame Feier.“ Deshalb müsste man gezielt eine Familie besuchen, aber das scheitert in der Regel daran, dass sich die potenziell Beteiligten gar nicht kennen. „Das ist eine schwierige Sache“, sagt Hermanns. „Eigentlich müssten ja die Familien die Besucher einladen.“

Wer mit christlichen Flüchtlingen Weihnachten feiern möchte, kann auf die Angebote verschiedener Kirchengemeinden zurückgreifen. Die bieten den Menschen in der Heimen nicht bloß den Besuch von Messen an, oft finden nach den Gottesdiensten auch noch Zusammentreffen statt, bei denen Gemeindemitglieder mit Flüchtlingen ins Gespräch kommen. Weitere Informationen können auch die verschiedenen Organisationen liefern, die sich um Flüchtlinge kümmern. Eine umfassende Liste dieser ehrenamtlichen Organisationen steht unter der homepage des Flüchtlingsrats (www.fluechtlingsrat-berlin.de).

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