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Der Baum musste daran glauben, weil einige Menschen die Botschaft von Weihnachten nicht verstehen.

© Facebook

Update

Weihnachten in Marzahn-Hellersdorf: Strafanzeige wegen zersägten Weihnachtsbaum für Flüchtlinge

In Marzahn-Hellersdorf hatten Unbekannte schon zum zweiten Mal einen Weihnachtsbaum für Flüchtlinge zerstört. Sie hinterließen eine rassistische Botschaft. Nun wurde Strafanzeige erstattet.

Da hatten einige Menschen die christliche Botschaft zu Weihnachten wohl nicht verstanden. Wie der Verein "Hellersdorf hilft" auf seiner Facebook-Seite an Heiligabend berichtet, hatten Unbekannte einen Weihnachtsbaum, der für Flüchtlinge in Absprache mit dem Rathaus im Bezirk aufgestellt wurde, zersägt. Es war nicht das erste Mal: "Nachdem bereits vergangene Woche der Weihnachtsbaum mit Wünschen für Geflüchtete geklaut worden war, ist auch der neu aufgestellte Baum einem Angriff von RassistInnen und Nazis zum Opfer gefallen." In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde der Weihnachtsbaum niedergerissen und zersägt. Die Täter hinterließen eine Hassbotschaft auf einem Transparent am Tatort.

Nun wurde Strafanzeige beim Landeskriminalamt Berlin erstattet. Es hätten sich Zeugen bei der Polizei gemeldet. Streit gibt es im Netz zwischen Flüchtlingsgegnern und Unterstützern zum Aufnahmedatum eines Bildes, das den zersägten Baum zeigt. Einige Kommentatoren schrieben in Foren, dass das Bild deutlich vor der Anzeige bei der Polizei im Internet auftauchte. Sie hegen den Verdacht, dass die Tat nicht von Flüchtlingsgegnern begannen wurde, ihnen allerdings in die Schuhe geschoben wird. Die Polizei ermittelt noch den exakten Zeitpunkt der Tat.

Der Baum wurde von den Unterstützern an der Ecke Landsberger Allee und Blumberger Damm aufgestellt. Genau dort, wo sich regelmäßig Flüchtlingsgegner zu ihren Demonstrationen treffen. Es sollte ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit Flüchtlingen sein, sichtbar für alle.

Der Verein sieht in der erneuten Zerstörung des Weihnachtsbaumes "einen klaren Angriff auf die Hilfsbereitschaft der vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich solidarisch mit Geflüchteten zeigen." Es sei absurd, ein Symbol zu zerstört, das für die Weihnachtsgeschichte und somit für Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen stehe. Die ehrenamtlichen Helfer wollen deswegen auch im nächsten Jahr wie gehabt weitermachen mit ihrer Arbeit im Bezirk.

In Marzahn-Hellersdorf wird schon seit langem über die Unterbringung von Flüchtlingen gestritten. Rechte Parteien und Bürger, die sich im Sinne von Pegida versammeln, versuchen immer wieder Stimmung gegen Flüchtlinge und Migranten allgemein in Marzahn-Hellersdorf zu machen.

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