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Berlin: Weihnachtliche Siegerehrung in der Gedächtniskirche

Es waren Stunden voller Schmunzeln und Bewunderung, aber auch der Nachdenklichkeit - während der Jurysitzung zum Weihnachtsgedichte-Wettbewerb. Wenn sich ein zwölfjähriges Mädchen etwa folgendes vorstellt: "Ich wünsche mir zur Weihnachtszeit eine Mutter, die mich nicht anschreit.

Es waren Stunden voller Schmunzeln und Bewunderung, aber auch der Nachdenklichkeit - während der Jurysitzung zum Weihnachtsgedichte-Wettbewerb. Wenn sich ein zwölfjähriges Mädchen etwa folgendes vorstellt: "Ich wünsche mir zur Weihnachtszeit eine Mutter, die mich nicht anschreit." Oder ein Junge aus Zehlendorf schreibt: "Vater, wo bist du? Warum meldest du dich nie? Du weißt doch genau, das es dich gibt! Hast du mich jemals geliebt?" Jetzt stehen sie fest, die Sieger der Benefizaktion der AG City und des Schaustellerverbandes, den das SFB-Stadtradio 88.8 und der Tagesspiegel unterstützen. Am morgigen Mittwoch findet die Preisverleihung um 19 Uhr in der Gedächtniskirche statt - zu dem bunten Gratis-Programm mit Lesungen, Musik und Theater sind alle eingeladen.

In den vergangenen Tagen waren über 1000 Gedichte von Kindern und Jugendlichen eingegangen, die mit ihren Texten die Arbeit der Einrichtungen von "KuB" für obdachlose junge Berliner unterstützen wollten. Denn für jedes eingereichte Gedicht spenden AG City, Schaustellerverband und "elf oil" mindestens zehn Mark. Auch die Tagesspiegel-Leser sind weiterhin gefragt, das Engagement der "KuB"-Sozialarbeiter finanziell zu fördern: Berliner Jugendclub e.V., Kennwort "Straßenkinder", Kontonummer 56 36 76 001, Dresdner Bank, Bankleitzahl 100 800 00.

Die jungen Teilnehmer haben sich jedenfalls mit ihren ideellen Beiträgen alle Mühe gemacht. Eine Schulklasse hat ihre Texte auf buntem Papier in einer Bastelei eingereicht, nahezu alle haben ihre Gedichte mit liebevollen Zeichnungen versehen. Zahlreiche Lehrer hatten den Aufruf im Tagesspiegel gelesen und ihre Klassen zum Dichten angeregt. Die schönsten Beiträge des Wettbewerbes werden wir in den nächsten Tagen veröffentlichen.

Morgen tragen Sylvia von Kekulé, Pfarrerin der Kaiser-Wilhelm-Gemeinde, und SFB-Programmsprecherin Regine Mahler die nettesten Texte vor, Katrin Böhme von der Abendschau moderiert. Die "KuB"-Theatergruppe tritt ebenso auf wie die Gospelband "Joyful Noice". Unentgeltliche Eintrittskarten für die Feierstunde in der Gedächtniskirche gibt es am Einlass. Unterdessen äußerte Wettbewerbsteilnehmer Sven Schönewald zum Schluss seines Weihnachtsbeitrags einen Wunsch, den die Veranstalter nur unterstützen können: "Ich wünsche mir, das alle Kinder von ihren Eltern so geliebt werden wie meine Schwester und ich von unseren Eltern."

Annette Kögel

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