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Weihnachtsmarkt

© dpa

Weihnachtsmärkte: Berlin kommt in Stimmung

Viele Händler sagen, es könnte besser laufen. Das Geschäft auf den Weihnachtsmärkten kommt langsam in Fahrt.

Alles wird gut. So könnte man die Grundstimmung der Händler auf Berlins Weihnachtsmärkten beschreiben. „Es ist super. Heute können wir uns wirklich nicht beschweren“, sagt der Bratwurstverkäufer direkt neben dem Französischen Dom auf dem Gendarmenmarkt. Die letzten Wochen waren schwierig, gerade hier im äußeren Ring, wo der Markt seit diesem Jahr keinen Eintritt mehr kostet. Nur noch in der Mitte muss man ein Eintrittsgeld von einem Euro zahlen. Das Paradox an dieser eigentlich fairen Idee ist, dass die Kunden den äußeren Ring offenbar nicht für voll nehmen. Noch vorgestern hieß es, man wolle nun eben den ganzen Markt einzäunen und für den ganzen Markt Eintritt nehmen. Nun soll es wohl mit dem Umzug einiger Stände getan sein.

Gestern hatte der Bratwurstverkäufer gar keine Zeit, ein Wort neben der Arbeit her zu wechseln. Ihm gegenüber steht Jacqueline Kurth in einem Stand mit Dekorationsartikeln. Sie kann noch keine Verbesserung spüren. „Es ist nach wie vor so, dass die meisten Leute vorbeigehen“, sagt sie. Drinnen sei es richtig voll, außen eher leer. „Das Geschäft könnte definitiv besser sein.“

Helmut Russ, Organisator des Weihnachtsmarkts, erklärt, dass 13 Stände von der Nord- auf die Südseite gewandert sind. „Wichtig ist, dass die Händler zufrieden sind.“ Jetzt müsse man sehen, wie die veränderte Anordnung der Pagoden ankommt. „Wir lassen es uns offen, doch noch mehr zu verändern“, sagte Russ gestern. Beate Vahldieck ist mit ihrem Schokoladenstand am Morgen umgezogen und hat in einer Stunde schon so viel verdient wie sonst an einem ganzen Tag. „Jetzt bin ich auf dem Weihnachtsmarkt angekommen“, sagt sie.

Das Problem mit dem Eintrittsgeld haben die Händler um die Ecke auf dem Weihnachtsmarkt am Opernpalais nicht. Es ist rappelvoll. Die junge Frau am Stand mit Mützen und Handschuhen freut sich: „Das Geschäft läuft super. Da es kälter geworden ist, kaufen die Leute auch mehr Mützen.“ Die Verkäufer am Glühweinstand können dagegen keine Veränderung feststellen, die mit dem Wetter zu tun hat. „Die Leute kommen auch bei Regen.“ Es sei so wie in jedem Jahr: Am Wochenende ist immer viel los. Daniel Demetz verkauft Schnitzereien und ist weniger optimistisch. „Es ist weniger als im letzten Jahr. Aber seitdem es kälter ist, kommen mehr Leute.“

Auf dem Markt vor dem Schloss Charlottenburg ist es ruhiger, das Gedränge nicht ganz so groß. Das kommt auch bei den Besuchern gut an: „Hier ist es wenigstens nicht so überfüllt“, freut sich ein Großvater mit seinem Enkel. Am Spielzeugstand ist sich der Händler sicher, er bekommt die 4200 Euro Standgebühr wieder rein.

Auch Sven Erichsen, der mit seiner Frau Marion Magnetschmuck verkauft, stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Einnahmen fest. „Wir sind durchaus nicht unzufrieden.“ Außerdem sei es ganz normal, dass in den ersten zwei Wochen nicht so viel los ist. „Umso näher Weihnachten rückt, desto besser läuft das Geschäft“, sagt er und appelliert an seine Kollegen, sich bloß keine Sorgen zu machen.

Jana Peters

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