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Rettungsaktion am Alexanderplatz.

© dpa

Weihnachtsmarkt am Alex: Gondel defekt: Kopfüber in der Kälte

Wegen eines technischen Defekts blieb ein Looping-Karussell auf dem Weihnachtsmarkt am Alexa plötzlich stehen. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in Berlin. In den Vorjahren gingen sie oft weniger glimpflich aus.

Die drei Mädchen waren noch immer atemlos vor Vergnügen: „Fantastisch, geiles Gefühl.“ Soeben hatte „Booster Maxxx“ sie herumgewirbelt, 55 Meter hoch, 55 Meter runter und so fort im Kreis mit maximal 100 km/h, ein Looping nach dem anderen an einer der beiden Gondeln des Riesenpropellers auf dem Weihnachtsmarkt am Alexa. Von der Panne am Wochenende hatten die drei 14-Jährigen noch nichts gehört.

Ein technischer Defekt hatte den „Booster“ am Freitagabend gestoppt, die 16 Fahrgäste in den maximal belegten Gondeln hingen in luftiger, dazu eisiger Höhe fest. Solch eine Riesenmaschine hat verschiedene Sensoren zur Überwachung, der fürs Tempo hatte schlappgemacht und die Anlage gestoppt, wie Toni Denies, in Bonn lebender Holländer und einer der beiden Chefs des Fahrgeschäfts, am Sonntag berichtete. Strom war noch vorhanden, der Fahrstuhl am Propellermast in Betrieb. Mit dem fuhr er nach oben, setzte die beiden Hilfsmotoren in Gang, die eigentlich nur zum Auf- und Abbau dienen und nun die Gondeln nach unten holten, langsam, aber sicher, wie Denies versichert. Eine Gefahr habe nicht bestanden, solch ein Defekt könne immer mal vorkommen. Das Notstromaggregat musste nicht eingesetzt werden, Ersatz für das elektronische Steuerungsteil war vorhanden, der Betrieb konnte weitergehen. Hilfe von der Feuerwehr habe man nicht benötigt. Zehn bis 15 Minuten seien die Fahrgäste in ihrer misslichen Lage in 55 Metern Höhe gewesen. Man habe sich entschuldigt und Freikarten verteilt, sagte Denies.

Ähnliche Vorfälle hatte es in Berlin in den vergangenen Jahren wiederholt gegeben, für die Fahrgäste waren sie teilweise mit weitaus mehr Stress verbunden. Im Herbst 2009 war das Deutsch-Amerikanische Volksfest, damals noch an der Clayallee, gleich dreifach betroffen. Erst starb ein Elfjähriger während der Fahrt mit einer Achterbahn, ein technischer Defekt wurde vom Tüv aber als Ursache ausgeschlossen. Ein Bremsendefekt war dagegen die Ursache für den Ausfall des Karussells „Stargate“: 14 Fahrgäste mussten über eine halbe Stunde lang kopfüber in den Gondeln ausharren. Und dann verletzte sich noch ein Elfjähriger auf einem Bungeetrampolin, weil sich das Gummiseil plötzlich verlängerte und der Junge auf eine Metallplatte statt ins Netz fiel. Wiederum auf dem Weihnachtsmarkt am Alexa mussten im selben Jahr 14 Jugendliche von der Feuerwehr geborgen werden: Wegen eines Getriebeschadens hatte das „Topspin“-Karussell blockiert. Die Fahrgäste saßen eine halbe Stunde in zehn Metern Höhe fest.

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