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Vicco von Bülow wäre am 12. November 2013 90 Jahre alt geworden.

© picture-alliance/ dpa

Weinprobe in Berlin: Lust auf ein Glas Loriot?

In einer Woche wäre Vicco von Bülow 90 Jahre alt geworden. Nun gibt es Weine aus Loriots „Vertreterbesuch“ zu kaufen – für einen guten Zweck.

Der Gast liegt schnarchend unterm Tisch, da beugt sich der Ober über ihn: „Das is’n Weinchen was?“ Zu sehen ist diese Szene in dem neuen Loriot- Band „Spätlese“ mit bisher unveröffentlichten Werken des Künstlers. Am Montagabend wurden in der Landesvertretung Bremen die korrekten Getränke für die Lektüre vorgestellt. Staatsrätin Ulrike Hiller hatte mit dem Bremer Roten Kreuz zur Premiere der Loriot- Weine geladen. Die „Oberföhringer Vogelspinne“ sollte der frühere Regierende Bürgermeister Walter Momper entkorken, weil er gebürtiger Bremer ist und als Träger des roten Schals Ruhm gewann. Es handelt sich bei dem flüssigen Tierchen nämlich um einen Rotwein. Die DRK-Botschafterin Jette Joop kümmerte sich darum, dass der „Klöbener Krötenpfuhl“ angemessen entkorkt und dabei nicht verkorkst wurde. Sie teilt Loriots Leidenschaft für Möpse. Die Patenschaft für das „Hupfheimer Jungferngärtchen“ übernahm Schlagersänger Bernhard Brink.

Die Idee für die Loriot-Weine war kurz vor dem Tod des Künstlers entstanden. DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg konnte später dessen Töchter für den Gedanken erwärmen. Am Ende konnte sich das Rote Kreuz über große Unterstützung der Loriot Design GmbH freuen, die Etiketten mit Knollenmännchen zur Verfügung stellte, mal mit Kröte, mal mit Jungfer. Die Namen der Weine hatte sich Loriot ausgedacht für seinen Sketch „Der Vertreterbesuch“. Anlass, dass die Tropfen nun „von deutschen Sonnenhügeln frisch auf den Tisch“ kamen, war der 90. Geburtstag von Loriot, den er am 12. November gefeiert hätte. Entworfen wurden die Weine auf dem weltweit einzigen Rotkreuz-Weingut an der Mosel, das zum Sozialwerk Bernkastel-Wittlich gehört. Geistig Behinderte sind dort mit der Pflege der Reben beschäftigt. „Abgezapft und verkork(s)t“ werden die ausgewählten Riesling-Weine von „Pahlgruber und Söhne“ und können im Internet zum Preis von jeweils 9,90 Euro auch bestellt werden. Pro Flasche gehen 1,50 Euro an das Rote Kreuz. Eine „Spätlese“ zum Preis von 12,90 Euro ist schon etwas länger auf dem Markt. Auch Fachhändler verkaufen die neue Kollektion.

Natürlich wurde bei der von Cherno Jobatey moderierten Veranstaltung das Video „Der Vertreterbesuch“ gezeigt. Der Staubsaugervertreter der Firma Heinzelmann, Rudolf Kowalski, wäre gern live mit dabei gewesen, musste aber wegen Dreharbeiten absagen.

Noch währende der Zeremonie konnten die Gäste selbst probieren, ob die Weine eher „pelzig“ schmecken, wie Frau Hoppenstedt es beim Besuch von Weinvertreter Blühmel empfand, „umwerfend“, wie in der Spätlese-Zeichnung oder „großartig“, wie es einem Loriot-Wein gut zur Blume stünde. Walter Momper befand lakonisch: „Kann man trinken.“ Elisabeth Binder

Im Internet gibt es die Weine unter: www.pahlgruberundsoehne.de

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