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Berlin: Weiter Streit um Erhöhung der Passagiergebühren Flughafen Holding

will ihre Kritiker überzeugen

Die Flughafen Holding bleibt dabei: Die Gebühren auf den Flughäfen Schönefeld, Tegel und Tempelhof werden wie vorgesehen erhöht. Gestern versuchte die Holding auch die Fluggesellschaften von der Notwendigkeit der Preissteigerung zu überzeugen, die von diesen bisher entschieden abgelehnt wird. Die Bedenken sind auch nach dem Gespräch noch nicht ausgeräumt. Wenn es der Holding nicht gelingt, die Fluggesellschaften auf ihre Seite zu ziehen, sinken die Chancen, neue Flugverbindungen zu etablieren. Wenn Berlin zum teuersten Flughafensystem Deutschlands werde, würden die Gesellschaften Berlin meiden und, wo immer es möglich ist, auf andere Flughäfen ausweichen, kündigten die Gesellschaften an.

Während die Fluggesellschaften befürchten, dass mit den Passagiergebühren der Ausbau Schönefelds zum Flughafen BerlinBrandenburg International (BBI) vorfinanziert werden solle, erklärt die Holding, durch die Entgeltanpassung „auf das absolut notwendige Maß“ solle die seit langem bestehende Kostenunterdeckung verringert werden. Um die Fluggesellschaften nicht zu belasten, seien die Gebühren seit 1999 nicht erhöht worden. So hoffte die damalige Geschäftsführung der Flughafengesellschaft, mehr Verkehr nach Berlin zu bringen.

Für die Nutzung der so genannten zentralen Infrastruktur, zu der die Fluggastbrücken oder auch der Zubringer-Bus zu den Flugzeugen gehören, hatte die Flughafengesellschaft im vergangenen April die Sätze um 2,50 Euro erhöht. Die Fluggesellschaften weigerten sich aber zu zahlen. Deshalb verklagt die Holding jetzt, wie berichtet, stellvertretend zwei Gesellschaften – Germania in Tegel und Cirrus Air in Tempelhof.

Im nächsten April sollen die Gebühren für die Passagiere steigen – um 3 Euro pro landendem Passagier. Auch danach werde trotz „Kürzung der Investitionen und restriktiven Sparmaßnahmen“ keine volle Kostendeckung erreicht, erklärt die Flughafengesellschaft. Diese Erhöhung der Gebühren ist auch in der Absichtserklärung zum Verkauf der Flughafen Holding festgezurrt worden. Daraus leiten die Fluggesellschaften ab, dass diese Erhöhung der Baufinanzierung des neuen Flughafens dienen solle.

Offiziell sind Zahlungen für den neuen Flughafen ein halbes Jahr nach Aufnahme des Betriebs von BBI vorgesehen. In der Absichtserklärung sind dafür 5,10 Euro vereinbart worden. Dafür könnten die übrigen Gebühren jedoch gesenkt werden, argumentiert die Flughafengesellschaft. kt

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