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Weitere Fälle: Vier Schüler in Berlin an Schweinegrippe erkrankt

In Berlin gibt es vier neue Schweinegrippefälle. Eine Schülerin und drei Austauschschüler aus den Vereinigten Staaten haben sich mit dem H1N1-Virus infiziert. Der Unterricht an dem betroffenen Gymnasium geht weiter.

In Berlin gibt es vier neue Schweinegrippefälle. Eine Schülerin und drei Austauschschüler aus den Vereinigten Staaten haben sich mit dem H1N1-Virus infiziert, wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Freitag mitteilte. Die Verdachtsfälle an einer Schule in Köpenick hätten sich am Donnerstag bestätigt.

Die 17-jährige Berlinerin befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Das Gleiche gilt für die drei erkrankten Gastschüler aus den USA, deren Deutschlandaufenthalt sich unfreiwillig verlängert. Der Rest der Gastschülergruppe sei bereits am Freitag zurück in die Heimat geflogen, sagte Marie-Luise Dittmar, Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. „Über eine Schulschließung denken wir derzeit nicht nach“, sagte Dittmar. Allerdings würden Mitschüler und Lehrer, die Kontakt mit den Erkrankten hatten, vorsorglich untersucht. Tagesspiegel-Informationen, wonach es sich bei der betroffenen Schule um das Alexander- von-Humboldt-Gymnasium handelt, wollte Dittmar auf Nachfrage nicht bestätigen.

Insgesamt sind damit, die Gastschüler eingerechnet, neun Fälle von Schweinegrippe in Berlin bekannt geworden. Dass sich die Fälle in Berlin allmählich häufen, ist unübersehbar. Mitte Juni hatte sich erstmals ein Verdacht bestätigt: Das Virus wurde bei einer 23-jährigen Frau aus Treptow-Köpenick diagnostiziert. Zuletzt war vor einer guten Woche ein 36-Jähriger nach einer Reise in die USA betroffen. Zuvor schon war die auch „Amerika-Grippe“ oder „Neue Influenza“ genannte Krankheit in Brandenburg aufgetaucht. Die Senatsgesundheitsverwaltung hatte prophezeit, dass die Schweinegrippe bald auch Berlin erreichen werde. Auszugehen ist von einer hohen Dunkelziffer. In der Bundesrepublik wurden auch schon Schulen wegen der Pandemie geschlossen: An einer japanischen Schule in Düsseldorf hatten sich knapp 50 Schüler mit dem Virus angesteckt, vorläufig geschlossen blieb nach acht Grippefällen auch das Irmgardis-Gymnasium in Köln. Zuletzt geriet die Goldbachschule im hessischen Dillenburg in die Schlagzeilen, an der seit einem Krankheitsfall in der vergangenen Woche kein Unterricht mehr stattfand.

Im Unterschied zum amerikanischen Kontinent, wo die Schweinegrippe im Frühjahr erstmals festgestellt wurde und eine Reihe von Todesopfern forderte, verläuft die Krankheit in Europa meist glimpflich – wenngleich in Großbritannien mittlerweile drei Menschen daran gestorben sind. Nach aktuellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit inzwischen 89 921 Krankheits- und 382 Todesfälle nachgewiesen. In Deutschland sind 470 Fälle ohne schwerwiegende Folgen bekannt. Wer sich vor der Krankheit schützen will, sollte sich möglichst häufig und mit Seife die Hände waschen und ins Taschentuch niesen. Die Senatsgesundheitsverwaltung richtete Ende April einen Arbeitsstab ein, der die Bekämpfung der Grippe koordiniert. wek


Weitere Informationen im Internet unter www.berlin.de/sen/gesundheit oder auf der Seite des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de

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